Shell verliert Prozess und muss CO₂-Emissionen reduzieren

Der Minreralölkonzern unterlag in einem klimapolitisch richtungsweisenden Prozess. Die Reduktion des CO₂-Ausstoßes dürfte seine Geschäftsgrundlage berühren.

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Nur durch die Erweiterung seines Angebots auf erneuerbare Energien wird Shell die auferlegte Reduktion wenn überhaupt, dann wohl nur mit Mühe bewältigen können.

(Bild: Oliver Reck für Shell)

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Von
  • dpa

Der Öl- und Erdgaskonzern Shell hat einen großen Klima-Prozess gegen Umweltschutz-Organisationen verloren und muss nach dem Urteil seine Kohlendioxid-Emissionen erheblich senken. Shell müsse den Ausstoß von CO2 bis 2030 um netto 45 Prozent im Vergleich zu 2019 senken, erklärte das Gericht am heutigen Mittwoch in Den Haag. Nach dem Urteil ist der britisch-niederländische Konzern zum Klimaschutz verpflichtet, das gelte für die eigenen Unternehmen ebenso wie für Zulieferer und Endabnehmer.

Shell hatte die Forderungen zurückgewiesen und angeführt, dass es sich zum Klimaschutz verpflichtet habe. Doch das Gericht erklärte, dass die beschlossenen Vorkehrungen des Unternehmens "wenig konkret und voller Vorbehalte" seien. Shell hatte als Argument angeführt, dass es bei einer Verurteilung den Verkauf fossiler Brennstoffe rasch verringern müsse. Dann aber würden andere Anbieter dies übernehmen. Das Argument ließ das Gericht nicht gelten. Andere Unternehmen hätten dieselbe Verpflichtung.

Mehrere Umweltorganisationen sowie mehr als 17.000 Bürger hatten den Konzern verklagt. Shell verstoße gegen die globalen Klimaziele und investiere weiter umfangreich in die Förderung von Öl und Erdgas, hatten die Kläger angeführt.

(fpi)