Siemens gibt Handyvertrieb in Australien und Neuseeland auf

Seit dem Markteintritt 1997 hat Siemens in der Region etwa über eine Million Handys verkauft.

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Siemens Australia-New Zealand stellt zum 30. September 2005 die Vermarktung und den Vertrieb von Mobiltelefonen ein, berichten australische Medien. Demnach habe Siemens jede mögliche Strategie überprüft, ohne ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu finden. Seit dem Markteintritt 1997 hat Siemens in der Region etwa über eine Million Handys verkauft -- so viele wurden von dem Konzern alleine im Jahr 2004 nur in Österreich abgesetzt. Von der Einstellung sind fünf bis 15 Mitarbeiter betroffen, für die in anderen Unternehmensbereichen Beschäftigung gesucht wird. Service- und Support-Verpflichtungen wird Siemens Australia-New Zealand weiterhin nachkommen; ein Kommentar der Siemens-Zentrale in Deutschland zu dem Rückzug steht noch aus.

Siemens kämpft mit deutlichen Defiziten im Handygeschäft. Im ersten Quartal des Kalenderjahres betrug der operative Verlust 138 Millionen Euro, nur noch 9,3 Millionen Mobiltelefone wurden abgesetzt (nach 12,8 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum). Um einen (Teil-)Verkauf zu ermöglichen, soll das Geschäft mit Mobil- und Schnurlostelefonen in eine eigene Tochtergesellschaft ausgegliedert werden. Der Betriebsrat will das nur mittragen, wenn damit eine Sanierung aus eigener Kraft erreicht wird. Verkehrsverhandlungen mit Motorola sind zuletzt gescheitert, ebenfalls abgewinkt haben unter anderem Acer, Alcatel, LG, Nokia, Nortel und Samsung. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)