Sima: DeepMind-KI lernt Videospielen

Google DeepMind hat eine neue KI vorgestellt, die mehrere Spiele zocken kann – darunter "No Man's Sky" und "Goat Simulator". Um High Scores geht es dabei nicht.

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Collage aus Videospiel-Screenshots

Google hat seine Sima-KI mit Bildmaterial aus verschiedenen Videospielen gefüttert.

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

Ein neues KI-Modell von Google DeepMind kann verschiedene Videospiele zocken. Das "Sima" genannte System (Scalable Instructable Multiworld Agent) kann laut Google Befehle so interpretieren, dass es sie in verschiedenen Spielen umsetzen kann. Trainiert wurde Sima unter anderem auf "No Man's Sky", "Valheim" und "Goat Simulator".

Von vorherigen Spiele-KIs von Googles KI-Abteilung unterscheidet sich Sima grundlegend. Während AlphaStar darauf spezialisiert war, Profi-Gamer in "Starcraft 2" zu besiegen, geht es Sima nicht um High Scores in einem einzigen Titel. Das KI-Modell ist stattdessen in der Lage, verschiedene Spiele auf "natürliche" Art und Weise zu spielen – also so, wie es auch menschliche Spieler tun.

"Ein einziges Videospiel zu lernen, ist eine technische Meisterleistung für ein KI-System. Aber zu lernen, Anweisungen in einer Vielzahl von Spielumgebungen zu befolgen, könnte hilfreichere KI-Agenten für jede Umgebung hervorbringen", schreibt Google DeepMind in der Vorstellung von Sima. Für das Training hat Google zwei Spieler zusammengesetzt. Spieler 1 gab Anweisungen, Spieler 2 führte die Eingaben aus. Mit diesen Informationen und dem zugehörigen Bildmaterial wurde die Sima-KI dann gefüttert.

Das KI-Modell wurde in insgesamt neun Videospielen trainiert, mit deren Entwicklern Google für das Projekt zusammengearbeitet hat. Jedes einzelne Spiel habe Sima mit neuen Welten und verschieden Fähigkeiten konfrontiert, die es zu lernen galt – Google nennt als Beispiele neben Navigation auch das Benutzen von Menüs, den Rohstoffabbau und das Fliegen eines Raumschiffs. Diese erlernten Skills kann Sima theoretisch auch auf Spiele anwenden, auf die es nicht trainiert wurde. Befehle nimmt Sima per Text-Input von Usern entgegen. Künftig sollen auch komplexere Befehle, die mehrere Aufgabenfelder auf einmal umspannen, möglich werden.

Sima benutzt für seine Eingaben Maus- und Tastatur-Outputs, braucht also keinen Zugriff auf den Quellcode der Spiele oder APIs. Grundsätzlich könne Sima so mit jeder virtuellen Umgebung interagieren, schreibt Google. Bislang ist Sima aber nur auf kurze Tasks trainiert, die bis zu zehn Sekunden dauern. Einen Titel von Anfang bis Ende durchspielen kann das System also nicht.

(dahe)