Sirius Jet: Kleiner Wasserstoff-Jet soll 1800 km schaffen

Das Schweizer Unternehmen Sirius Aviation will 2025 einen VTOL-Jet in die Luft bringen, der mit Wasserstoff betrieben wird.

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Abgehoben hat das mit Wasserstoff betriebene VTOL noch nicht.​

Abgehoben hat das mit Wasserstoff betriebene VTOL noch nicht.

(Bild: Sirius Aviation)

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Das Schweizer Unternehmen Sirius Aviation hat ein Flugzeug vorgestellt, das senkrecht starten und landen können soll und mit Wasserstoff betrieben wird. Es sei in der Lage, mit einer Tankfüllung bis zu 1150 Meilen oder 1850 Kilometer weit zu fliegen, hieß es am Donnerstag zur Präsentation des Sirius Jet. Erstmals abheben soll es zu Demonstrationszwecken ab 2025, bis 2028 soll das Fluggerät vollständig für kommerzielle Flüge zertifiziert sein, streben die Erbauer an. Sie haben nach eigenen Angaben den Zertifizierungsprozess bei der US-Luftfahrtbehörde FAA bereits angestoßen.

An der Entwicklung des VTOL-Flugzeugs (Vertical Take-Off and Landing) haben seit 2021 über 100 Ingenieure gearbeitet, daran beteiligt waren BMW Designworks und die Sauber Group. Es sei eine kleinere Version des deutschen Lilium Jet, unterscheide sich aber davon in der Antriebsart, teilt Sirius Aviation mit. Während der Lilium Jet seine Energie aus Batterien bezieht, werden in den Sirius Jet Wasserstofftanks eingebaut. Dadurch sei eine wesentlich höhere Reichweite möglich. Zudem werden im Sirius Jet für Start und Landung nicht die 20 Propeller an den Tragflächen geschwenkt, der Schub werde von Klappen gelenkt.

Sirius Aviation plant seinen Jet in zwei Varianten anzubieten. Im Business Jet sollen bis zu drei Passagiere sitzen können. Er soll eine Höhe von bis zu 9000 Meter erreichen können, die Reisegeschwindigkeit soll 520 km/h betragen. Der Sirius Millennium Jet hat zwei Sitzplätze mehr, deshalb passt auch weniger Wasserstoff hinein. Dadurch soll das Flugzeug in dieser Variante eine Reichweite von gut 1000 km haben.

Beide Varianten seien bis zu 60 dBA laut und würden damit 95 Prozent weniger Lärm als ein herkömmlicher Helikopter erzeugen. Daher könne der Sirius Jet auch in der Nähe von Wohngebieten betrieben werden. Zudem sei das Flugzeug mit einem Fallschirmsystem für den Notfall ausgerüstet.

Für Kurzstreckenflüge komme gasförmiger Wasserstoff infrage, schreibt Sirius Aviation, für längere Strecke flüssiger. Allerdings müsse dieser während des Transports, der Betankung und während des Flugs tiefgekühlt und für die Brennstoffzellen wieder gasförmig werden. Diese Technik sei noch nicht ausgereift, räumt das Unternehmen ein. Momentan sucht das Unternehmen noch Investoren, damit es die Entwicklung vorantreiben kann.

(anw)