Smartphones: HP meldet sich mit Phablets zurück

Mit zwei Phablets steigt HP wieder in die Smartphone-Arena. Vorerst gibt es die Riesendinger nur in Indien und das Rad erfindet der PC-Veteran auch nicht neu. Dennoch ist der Schritt ein bemerkenswerter.

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Der US-Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) baut wieder Smartphones. Das Unternehmen hat am Mittwoch zwei Android-Phablets mit 6- respektive 7-Zoll-Display vorgestellt: Das Slate 6 VoiceTab und das Slate 7 VoiceTab. Die Riesendinger sind zwar vorerst nur für den indischen Markt vorgesehen, doch markiert die Rückkehr ins Smartphone-Geschäft einen weiteren Wendepunkt in der zuletzt recht wechselhaften Unternehmensgeschichte.

Mit dem Slate 6 VoiceTab und einem größeren Bruder meldet sich HP in der Smartphone-Arena zurück.

(Bild: HP)

Die Phablets werden mit Android 4.2 ausgeliefert. HP verrät, dass im Innern ein Quadcore-Prozessor tickt, aber nicht welcher. Das IPS-Display des Slate 6 löst mit 1280×720 Pixel auf, das des Slate 7 mit 1280×800. Beide Geräte haben 16 GByte Speicher, der sich mit MicroSD-Karten um bis zu 32 GByte ausbauen lässt. Ansonsten: 2-Megapixel-Kamera vorne, 5 Megapixel mit Blitz hinten, Dual-SIM, knapp einen Zentimeter dünn. Beide sollen im Februar exklusiv in Indien auf den Markt kommen.

Damit kehrt HP in ein Marktsegment zurück, das der Hersteller in den Wirren des Jahres 2011 geradezu panisch verlassen hatte. Angesichts düsterer Prognosen für das PC-Geschäft wollte der damals neue HP-CEO Leo Apotheker den Konzern zum Software-Dienstleister nach dem Vorbild seines Ex-Arbeitgebers SAP umkrempeln: Apotheker stellte das Hardware-Geschäft komplett zur Disposition.

Während Apotheker sich nicht lange genug an der Konzernspitze halten konnte, um den Verkauf der PC-Sparte durchzuziehen, kam das Smartphone-Geschäft unter die Räder – und mit ihm ein vielversprechendes Betriebssystem. HP hatte wenige Monate vor Apothekers Amoklauf den angeschlagenen Hersteller Palm und das von diesem entwickelte WebOS übernommen, um damit die eigene Smartphone-Sparte aufzubauen.

Während Apothekers Nachfolgerin Meg Whitman die Verkaufspläne für die PC-Sparte stoppte, wurden HPs nagelneue WebOS-Smartphones und -Tablets auf der Resterampe verramscht. WebOS selbst hatte HP an den koreanischen Elektronikhersteller LG verkauft, der dem Betriebssystem auf der CES zu einem Comeback auf Smart-TVs verhalf. Whitman hatte unterdessen die Rückkehr ins Smartphone-Geschäft vorgezeichnet. (vbr)