Software AG: Umstellung auf Abo-Modell kostet Umsatz

Das Darmstädter Software-Unternehmen stellt von Lizenzverkäufen auf Subskriptionen um. Das schlägt sich noch negativ auf dem Umsatz nieder.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen

(Bild: Software AG)

Lesezeit: 2 Min.

Die Umstellung von Lizenzverkäufen auf ein Geschäftsmodell mit Abonnements hat der Software AG im vergangenen Quartal weiter Umsatz gekostet. In den drei Monaten erzielte das Unternehmen mit 183,1 Millionen Euro 12 Prozent weniger Umsatz als im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Der Umsatz mit Subskriptionen wuchs im Vorjahresvergleich um 71 Prozent auf 35,1 Millionen Euro, der mit Software as a Service um 37 Prozent auf 9,5 Millionen. Dem gegenüber schrumpfte der Umsatz der Software AG mit unbefristeten Lizenzen um 48 Prozent auf 16,7 Millionen Euro, der mit den sich daraus ergebenden Wartungen um 16 Prozent auf 85,1 Millionen.

Hohe Einmaleinnahmen durch Lizenzverkäufe fallen weg, die Software AG erhofft sich durch die Abonnements aber eine stärkere Kundenbindung. Der Umsatz lag jedoch auch etwas unter den Schätzungen von Experten. Insbesondere die Digitalsparte mit Integrationssoftware für Unternehmen schnitt etwas dürftiger ab als gedacht.

Beim Auftragseingang – einem normierten Wert für die aus Abo-Verträgen in den kommenden Jahren zu erwartenden Umsätze – schnitt die Software AG wie erwartet ab. Diese Größe ist für das Unternehmen derzeit das maßgebliche Steuerungsinstrument.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen fiel um 38 Prozent auf 24,5 Millionen Euro. Dieses Jahr will der Konzern noch einmal viel Geld ins künftige Wachstum investieren und nimmt dafür einen weiteren Rückgang der operativen Marge in Kauf. Der Nettogewinn lag mit 10,2 Millionen Euro nur etwa halb so hoch wie vor einem Jahr mit 20,2 Millionen Euro. Die Prognose behielt das Management um Vorstandschef Sanjay Brahmawar bei.

"In den wichtigen Märkten für Integration und APIs sowie für IoT und Analytics wird bis 2024 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) von 10 bzw. 26 Prozent erwartet", schreibt SAP in einer Mitteilung. In diesen Märkten wachse die Software AG zweistellig; in einer Periode, "in der bei vielen Unternehmen der wichtigsten Zielbranchen des Unternehmens, etwa im Banken- und Finanzdienstleistungssektor, im Einzelhandel, im Bereich Supply Chain und Logistik, in der Medizintechnik und in der Fertigungsindustrie, Digitalisierungsprogramme anstehen".

(anw)