Sony Ericsson will mit Lifestyle-Handys punkten

Vier Modelle für den europäischen Markt, das UMTS-fähige Slider-Handy W850 und die Klapphandys Z550, Z710 sowie W710 haben neben der üblichen Ausstattung auch Ungewöhnliches an Bord – zum Beispiel einen Schrittzähler.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Slider mit UMTS-Empfang: W850 [Klicken für Großansicht].

Der japanisch-schwedsche Handyhersteller Sony Ericsson präsentiert vier neue Mobiltelefone für den europäischen Markt, die allesamt im Verlauf des dritten Quartals in den Handel kommen sollen. Preisangaben liegen noch nicht vor. Das Joint Venture Sony Ericsson, das nicht zuletzt dank der Erfolge der Walkman getauften Handybaureihe mit zahlreichen Unterhaltungsfunktionen auf wirtschaftlichem Erfolgskurs ist, kann und will sich dem augenfälligen Trend zu Luxus und Spielereien in der Handy-Branche nicht entziehen und präsentiert Modelle für (fast) jeden Geschmack – mutmaßlich aber nicht für jeden Geldbeutel.

Das W850 ist das erste UMTS-fähige Mobiltelefon von Sony Ericsson im Slider-Design. Es besitzt ein zwei Zoll großes QVGA-Display mit 18 Bit Farbtiefe und eine 2-Megapixel-Kamera. Eine Zweitkamera auf der Vorderseite unterstützt Videotelefonie via UMTS. Dem Anspruch der Walkman-Serie folgend, unterstützt das Handy zahlreiche Musikformate, nämlich MP3, AAC, AAC+, eAAC+ und m4a-Wiedergabe. Als Speichermedium wird ein 1 GByte fassender MS PRO Duo mitgeliefert. Der Walkman Player 2.0 soll gegenüber der Vorgängerversion Zugriff und Verwaltung der Musiktitel, zum Beispiel in Playlists, vereinfachen. Als Schmankerl für Musikfreunde mit schlechtem Gedächtnis besitzt das W850 eine TrackID-Funktion, die von Gracenote Mobile MusicID. Ein paar Takte, aufgenommen mit dem eingebauten Mikrofon oder dem UKW-Radio des Handys, sollen genügen, um den Titel mithilfe der Datenbank des kalifornischen Unternehmens zu identifizieren.

Rechteinhaber dürften sich eher darüber freuen, dass das W850 Digital Rights Management, nämlich OMA DRM 2.0, besitzt und Mobilnetzbetreiber darüber, dass Musikstücke over-the-air (OTA) heruntergeladen können – was dank der UMTS-Funktion des W850 zügig vonstatten gehen sollte. Ob sich hingegen die Funktion, die Tastatur des W850 im Takt der Musik zu illuminieren, als Trendsetter erweist, bleibt abzuwarten. Blogger und Surfer kommen auf ihre Kosten, neben einem HTML-Browser von Netfront unterstützt das W850 auch Blogs und RSS-Feeds. Daten lassen sich auch via USB 2.0 oder Bluetooth austauschen. Dank A2DP-Profil lassen sich Bluetooth-Stereokopfhörer anschließen, die man freilich separat erwerben muss.

Große Klappe, viel darunter: Z710 [Klicken für Großansicht].

Das Klapphandy Z710 kommt nüchterner daher und versucht den Spagat, gleichermaßen Business- wie Privat-Anwender anzusprechen. Es funkt in allen vier GSM-Frequenzen und unterstüzt GPRS und EDGE (jeweils Class 10). Dank EDGE lassen sich in entsprechend aufgerüsteten GSM-Netzen Empfangsraten bis zu 200 kBit/s erzielen. In Deutschland war EDGE lange nicht verfügbar – T-Mobile ist seit diesem Frühjahr der einzige deutsche Anbieter, der sein Netz damit ausrüstet. Zum TFT-Hauptdisplay von 176 × 220 Pixel mit 18 Bit Farbtiefe gesellt sich ein weiß auf blau leuchtendes LCD von 1,5 Zoll und 128 × 128 Pixel. Die 2-Megapixel-Kamera lässt sich auch zur Videoaufzeichnung nutzen. Auflösung und Framerate sind bislang nicht bekannt.

Walkman-Handy mit Schrittzähler: W710 [Klicken für Großansicht].

Zu den Kommunikationsfunktionen des Z710 zählen Instant Messaging und Push-to-Talk over Cellular PoC sowie ein E-Mail-Client, WAP 2.0, RSS Feed und ein HTML-Browser. Daten fasst der Einschub für Micro-Memory-Sticks (M2), mit dem sich der mit 10 MByte recht bescheidene geräteinterne Speicher erweitern lässt. Zum Datenaustausch dienen Bluetooth und IrDA sowie USB 2.0. Sony Ericsson hebt hervor, dass sich das Z710 besonders einfach mit dem PC synchronisieren lassen soll. Der Musikplayer unterstützt die Formate MP3, AAC and AAC+ und eAAC+ und gibt m4a-Dateien wieder.

Dem Z710 stellt Sony Ericsson mit dem W710 ein Walkman-Handy zur Seite, das sich an Kunden mit "active lifestyle" wendet. Technisch, in den Abmessungen und im Leistungsumfang weitestgehend identisch mit der Z-Variante, besitzt das W710 zusätzlich einen Bewegungssensor mit Schrittzähler. Sportler sollen zudem von leichten, kabelgebundenen Kopfhörern profitieren, die dank einer Hakenbefestigung an den Ohren auch beim Joggen in der gewünschten Position bleiben. Eine 3,5 mm große Standard-Klinkenbuchse erlaubt darüber hinaus den Anschluss handelsüblicher Kopfhörer.

Ausgewogenes Klapphandy: Z550 [Klicken für Großansicht].

Ein weiteres Klapphandy namens Z550 soll mit der Kombination aus gebürsteten Metalloberflächen und Hochglanzmaterial einen edlen Eindruck vermitteln. Nutzer des Triband-GSM-GPRS-Telefons müssen dabei auf EDGE verzichten und sich mit einer 1,3-Megapixel-Kamera bescheiden. Das Z550 besitzt aber wie das Z710 ein TFT-Hauptdisplay von 176 × 220 Pixel mit 18 Bit Farbtiefe. Das Außendisplay bringt es auf 128 × 36 Pixel. Mit 20 MByte fällt der verfügbare Gerätespeicher gar doppelt so groß aus wie beim Schwestermodell.

Auch beim Z550 setzt Sony Ericsson auf die M2-Sticks. WAP 2.0 und USB 2.0 sind auch beim Z550 an Bord, während eine IrDA-Schnittstelle fehlt. Mit der Unterstützung für MP3 und AAC fallen die Möglichkeiten zur Musikwiedergabe im Vergleich zu den übrigen Neuvorstellungen beschränkt aus. Immerhin kann auch das Z550 Videos aufzeichnen respektive wiedergeben und unterstützt wie die übrigen heute vorgestellten Modelle Streaming-Audio- und -Video. (ssu)