Sourcecode-Editor Visual Studio Code führt individuelle Profile ein

Für unterschiedliche Einsatzszenarien lassen sich Erweiterungen, Tastenkürzel, Snippets und weitere Einstellungen in Visual Studio Code anpassen.

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(Bild: Shutterstock)

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Microsoft hat das Januar-Release von Visual Studio Code veröffentlicht. Wie in den letzten Jahren weicht der auf Open Source aufgebaute freie Editor zum Jahresstart von dem sonst üblichen monatlichen Release-Zyklus ab, da es traditionell kein Dezember-Release gibt.

Zu den Neuerungen von Visual Studio Code 1.75 gehören Profile für unterschiedliche Anwendungsszenarien, Verbesserungen bei der Barrierefreiheit und standardmäßig signierte Erweiterungen aus dem Marktplatz. Daneben gibt es ein paar Komfortverbesserungen im Editor und in der Workbench.

Die neu eingeführten Profile dienen dazu, den Editor für diverse Zwecke wie Entwickeln in unterschiedlichen Programmiersprachen, Arbeiten im Jupyter Notebook oder Schreiben von Dokumentation individuell anzupassen. Ebenso lässt sich ein eigenes Profil für Demonstrationszwecke oder Vorträge nutzen, das mit Light Mode und größeren Schriften für gute Lesbarkeit ausgelegt ist.

Visual Studio Code speichert in den Profilen unter anderem die allgemeinen Einstellungen, die Extensions, die Tastenkürzel und die User Snippets. Die Profile lassen sich exportieren, um sie an neue Teammitglieder oder Teilnehmer eines Workshops weiterzugeben. Wer ein Profil erhält, kann es vor dem Import zunächst für Vorschauzwecke in der Webvariante des Editors anschauen.

Profile speichern individuell die Einstellungen für Szenarien wie Arbeit und Demo.

(Bild: Microsoft)

Ein paar Neuerungen sollen die Barrierefreiheit des Editors verbessern. So erlaubt der mit Shift | Tab aktivierte neue Terminal Accessibility Mode die Navigation eines Screenreaders durch den Buffer des Terminals mittels Tasten. Alt | F1 ruft im Terminal ein Hilfefenster mit den wichtigsten Befehlen für die Kombination aus Screenreader und Tastaturnavigation auf.

Auch die in Version 1.57 eingeführte Workspace Trust, mit der Entwicklerinnen und Entwickler einstellen, ob sie dem Code in einem Ordner vertrauen, lässt sich neuerdings über Tasten bedienen.

Die Oberfläche bringt einige Komfortverbesserungen. Unter anderem lässt sich nun die Größe für mehrere Views innerhalb der Workbench gleichzeitig durch Ziehen an den gemeinsamen Ecken verändern. Außerdem hat das Team das Preferences-Menü und das Grid Layout überarbeitet.

Zusätzlich gibt es Anpassungen bei der Suche innerhalb von Baumansichten. Sie bietet nun eine Navigation durch die Suchhistorie über die Pfeiltasten. Außerdem schaltet ein Button zwischen dem bisher standardmäßigen Fuzzy Matching und dem neuen Contiguous (zusammenhängendem) Matching um. Letztere Variante sucht nur nach der exakten Buchstabenfolge, während erstere Methode auch Begriffe findet, in denen die Buchstaben nicht direkt beieinander stehen.

Der Klick auf den Button neben dem Suchfeld legt fest, ob "src" nur die genaue Abfolge findet oder wie bisher beispielsweise auch "resource".

(Bild: Microsoft)

Seit November erhalten alle Extensions auf dem Visual Studio Marketplace automatisches Code-Signing. Beim Installieren von Erweiterungen prüft der Editor die Signaturen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich vom Marktplatz stammen. Wer eigene Extensions erstellt, muss keine Maßnahmen ergreifen.

Das sogenannte Publisher Signing, bei dem die Autoren und Autorinnen von Extensions sich selbst um das Signieren kümmern und nur bestimmte Zertifikate erlauben, steht derweil weiter zur Debatte. Das Verfahren soll sicherstellen, dass niemand einen gehackten Marktplatz-Account nutzen kann, um Schadcode unter dem Namen eines vertrauenswürdigen Accounts zu veröffentlichen.

Das Code-Signing verhindert freilich nicht grundsätzlich das Veröffentlichen von Schadcode. Vor Kurzem haben Sicherheitsforscher festgestellt, dass sich Fake-Extensions leicht tarnen lassen.

Weitere Neuerungen wie die Integration des in Git 2.35 eingeführten zusätzlichen Parameters für den stash-Befehl und die Dokumentation zum Einbinden der Extension für KI-Tools, die sich derzeit auf GitHub Copilot beschränkt, finden sich in der Ankündigung von Visual Studio Code 1.75.

(rme)