SpaceX: Musk verlegt Firmensitz von Delaware nach Texas

SpaceX-Chef Elon Musk hat sein Raumfahrtunternehmen nach Texas umgesiedelt. Er war mit der Rechtsprechung in Delaware unzufrieden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 114 Kommentare lesen

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 2 Min.

Elon Musk hat den offiziellen Sitz seines Raumfahrt-Unternehmens SpaceX von dem US-Bundesstaat Delaware nach Texas verlegt. Seit Mittwoch ist das Unternehmen dort angesiedelt, geht aus auf X/Twitter veröffentlichten Papieren hervor. Der Grund für Musk für die Verlegung ist eine Gerichtsentscheidung vom Januar, die ihm ein Aktienpaket im Wert von bis zu 56 Milliarden US-Dollar absprach, was Musk offensichtlich wurmte.

Delaware ist für US-Unternehmen ein besonders beliebter Firmenstandort, denn er bietet niedrige Steuern für Unternehmen sowie eine unternehmensfreundliche Rechtsprechung. Die Entscheidung dürfte Musk deshalb nicht leichtgefallen sein, den Firmensitz von SpaceX von dort nach Texas zu verlegen. SpaceX hat bereits einige Standorte in Texas, an denen etwa die Starship-Raketen sowie StarLink-Satelliten gebaut und Triebwerke entwickelt und getestet werden. Seine Firma für Gehirnimplantate, Neuralink, hatte Musk bereits aus Delaware abgezogen und in den Bundesstaat Nevada verlegt, wie die dpa berichtet. Musk empfahl anderen Unternehmen, es ihm gleichzutun.

Grund für diese Reaktionen soll eine Gerichtsentscheidung sein, die Richterin Kathaleen McCormick im Januar getroffen hatte. Sie hatte auf eine Aktionärsklage hin befunden, dass Musk Aktienoptionen im Wert von bis zu 56 Milliarden Dollar aus 2018 nicht zustehen. Die Aktien waren ihm in Aussicht gestellt worden, wenn er bestimmte Unternehmensziele mit seiner Elektroautofirma Tesla erreicht. Einem Aktionär war das jedoch ein Dorn im Auge; er klagte dagegen. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass Musk bei der Zuteilung der Aktienoptionen zu viel Einfluss auf die Entscheidungsträger gehabt habe. Ein faires Verfahren sei es deshalb nicht gewesen.

Zwar reiche das allein nicht aus, um die getroffene Vereinbarung als ungültig erklären zu lassen, jedoch sei eine Annullierung einer solchen Vereinbarung ein in Delaware bevorzugtes Verfahren. Dem Kläger stehe jedenfalls das Recht darauf zu.

Musk kündigte daraufhin an, seine Unternehmen komplett aus Delaware abziehen zu wollen. Jedoch mit einer Ausnahme: Tesla. Der Autobauer ist an der Börse notiert, sodass die Verlegung des Firmensitzes nicht so einfach möglich ist. Dafür müssten zuerst die Aktionäre grünes Licht geben. Musk kündigte an, einen solchen Antrag einzureichen. Bisher ist das jedoch noch nicht geschehen.

(olb)