Staatsanwaltschaft erwartet im Siemens-Prozess Geständnis
In der Siemens-Affäre um schwarze Kassen und Bestechungen muss sich im ersten Strafprozess ein ehemaliger Manager der Siemens-Festnetzsparte ICN wegen 58 Fällen von Untreue verantworten. Ihm droht möglicherweise eine mehrjährige Haftstrafe.
Im ersten Strafprozess um den milliardenschweren Schmiergeld-Skandal bei Siemens rechnet die Staatsanwaltschaft München mit einem Geständnis des Angeklagten. "Wir gehen davon aus, dass er in diesem Verfahren wieder geständig ist, bisher war er es nur bei der Staatsanwaltschaft", sagte der Sprecher der Behörde, Anton Winkler, am Montag unmittelbar vor Prozessbeginn in München. Der ehemalige Manager der Siemens-Festnetzsparte ICN muss sich wegen 58 Fällen von Untreue verantworten. Ihm droht möglicherweise eine mehrjährige Haftstrafe.
Der Angeklagte soll laut Anklage für die Bildung schwarzer Kassen im ehemaligen Telekommunikationsbereich von Siemens verantwortlich gewesen sein, um dem Konzern so Vorteile bei der Auftragsvergabe zu verschaffen. Insgesamt geht es in der Siemens-Affäre um fragwürdige Zahlungen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro.
Der Angeklagte sei eine "Schlüsselfigur, weil er für die Bildung der schwarzen Kassen verantwortlich war", sagte Winkler. Von dem Prozess, zu dem zahlreiche Medienvertreter erschienen, dürfte eine Signalwirkung ausgehen. "Jeder muss wissen, dass Bestechung und die Bildung schwarzer Kassen verfolgt werden."
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(dpa) / (jk)