Start des Starship: Brand im Naturschutzgebiet und weit geschleuderte Trümmer

Eine Woche nach dem ersten Start des Starships und der anschließenden Explosion gibt es eine erste offizielle Einschätzung zu den Folgen für die Natur vor Ort.

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(Bild: SpaceX)

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Beim Start des Starship von SpaceX vergangene Woche sind zahlreiche große Betonbrocken, Metallstücke und andere Objekte Tausende Fuß (ein Fuß entspricht etwa 0,3 Meter) geschleudert worden. In dem Naturschutzgebiet vor Ort hat es danach sogar gebrannt. Das hat die Naturschutzbehörde United States Fish and Wildlife Service gegenüber US-Medien mitgeteilt. Eine Wolke aus pulverisiertem Beton ist demnach bis zu 10 km weit vom Startplatz entfernt niedergegangen, heißt es in dem Statement, das Aerospace America veröffentlicht hat. Auf dem Gelände von SpaceX seien etwa 150 Hektar mit Trümmern bedeckt, das Feuer hat 1,5 Hektar betroffen. Wodurch es genau ausgelöst wurde, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Während die Behörde aber auch noch schreibt, dass bislang keine toten Vögel oder Wildtiere auf dem Gelände in Boca Chica (Texas) gefunden worden seien, weist CNBC darauf hin, dass die Kontrolleure ihre Arbeit erst mit Verspätung beginnen konnten. Aus Sicherheitsgründen seien die Straßen vor Ort zwei Tage lange gesperrt worden, was aber nach einer Anomalie wie der Explosion der Rakete normal sei. Gleichzeitig könnten Tiere, die infolge des heftigen Starts gestorben sind, dann längst von Aasfressern vertilgt worden sein. Das ganze Ausmaß der Folgen sei deshalb nur schwer zu ermitteln. Dem US-Nachrichtensender zufolge leben in dem Gebiet Exemplare des gefährdeten Jaguarundi, Ozelots und die stark gefährdete Atlantik-Bastardschildkröte.

Das kurze Statement der Naturschutzbehörde macht noch einmal deutlich, welche Folgen der erste Start der weltgrößten Rakete für die direkte Umgebung hatte. Schon kurz danach war bekannt geworden, dass die Basis der Startrampe komplett vernichtet wurde. Berichten zufolge hat der Raketenantrieb einen 8 Meter tiefen Krater geschlagen und dabei hatte sich SpaceX-Chef Elon Musk vorher gewünscht, dass bitte nur die Startrampe nicht in die Luft gejagt werden sollte. Die war weniger gut geschützt, als das bei anderen Raketenstartplätzen der Fall ist. Über die Staubschicht, die kilometerweit alles bedeckt hat, hatten sich auch Menschen beschwert, die in der Nähe leben. Sogar mindestens ein Fenster ist noch in 8 km Entfernung gesplittert.

Das Starship ist die größte, je gebaute Rakete. Vergangenen Donnerstag war sie erstmals gestartet, nach Minuten geriet sie aber außer Kontrolle und musste zerstört werden. Eigentlich sollte sie einen Orbit erreichen und einmal fast um die Erde fliegen. Bei SpaceX wurde der Startversuch trotzdem als Erfolg bezeichnet und auch viele Experten schlossen sich dem an, weil die Rakete nicht einfach auf der Startrampe explodiert war. Sichtbar war aber auch, dass während des kurzen Flugs mehrere der insgesamt 33 Triebwerke ausgefallen waren. Möglich ist hier sogar ein Zusammenhang zu den herumfliegenden Trümmern und den Zerstörungen. Letztlich wird erst eine vollständige Analyse und die Dauer bis zum nächsten Versuch deutlich machen, wie erfolgreich der Start wirklich war.

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(mho)