State of Developer Ecoystem: Großteil der Entwickler nutzt KI – mit Vorsicht

Laut der jüngsten Umfrage von JetBrains setzen 77 Prozent der Developer ChatGPT ein, aber gut die Hälfte hat Sicherheitsbedenken bei KI-generiertem Code.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Zwei Roboterhände auf einer ergonomischen Tastatur

(Bild: maxuser/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der tschechische Toolhersteller JetBrains hat seine alljährliche Umfrage "The State of Developer Ecosystem" veröffentlicht. Insgesamt 26.348 Entwickler beteiligten sich an der siebten Auflage der Umfrage und beantworteten Fragen zu den am meistgenutzten Programmiersprachen, der psychischen Gesundheit, Open Source und Künstlicher Intelligenz.

Ein Großteil der Befragten setzt KI bei der Arbeit ein: Etwa Dreiviertel (77 %) verwenden ChatGPT und knapp die Hälfte (46 %) GitHub Copilot. Bei den Anwendungsfällen liegen generelle Fragen zur Softwareentwicklung mit 26 Prozent vorn, aber fast ebenso viele Befragte (24 %) nutzen die Systeme zur Codegenerierung.

Allerdings geben 59 Prozent der Befragten an, generelle Sicherheitsbedenken beim Verwenden generativer KI zu haben, und 42 Prozent haben dabei ethische Bedenken.

Die meisten sind sich einig, dass KI zu großen Änderungen bei der Softwareentwicklung führen wird.

(Bild: JetBrains)

60 Prozent glauben, dass KI-Coding-Werkzeuge den Arbeitsmarkt in der Softwareentwicklung radikal verändern werden. Gleichzeitig glaubt etwa die Hälfte, dass sich in einigen Branchen KI-gestütztes Programmieren niemals etablieren wird. Dass KI-Systeme Entwickler beim Schreiben von Code vollständig ersetzen werden, glauben zwar die wenigsten, aber immer noch 13 Prozent der Befragten. Etwa ein Drittel denkt, dass Prompt Engineering langfristig Coding ersetzen wird.

Bei der Frage nach den verwendeten Programmier-, Auszeichnungs-, Abfrage- und Skriptsprachen setzt sich der Trend der Umfragen von 2021 und 2022 fort: JavaScript bleibt stabil auf dem ersten Platz, verliert aber weiter an Boden. Auch der Anteil der Markup Language HTML sinkt und gibt den zweiten Platz an Python ab. Dass diese im Data-Science-Umfeld verbreitete Sprache wächst, verwundert wenig. Java liegt stabil bei knapp 50 Prozent direkt hinter dem ebenfalls in der Liste geführten SQL.

Beim Programmiersprachen-Ranking gewinnt Python gemächlich an Bedeutung, während Spitzenreiter JavaScript den Vorsprung verringert.

(Bild: JetBrains)

Dabei gilt es zu beachten, dass die Frage für das Ranking lautet, welche Sprachen die Befragten in den letzten zwölf Monaten verwendet haben. Eine einzelne Datenbankabfrage in der JavaScript- oder Java-Anwendung zählt somit für den Einsatz von SQL.

41 Prozent der Befragten haben sich schon einmal an Open-Source-Projekten beteiligt, und ein Fünftel gibt an, sich regelmäßig einzubringen.

Wenig überraschend ist die Geschlechterverteilung mit 91 Prozent Entwicklern und lediglich 5 Prozent Entwicklerinnen. Der Rest bezeichnet sich entweder als non-binär oder möchte sich dazu nicht äußern.

Wer besonders viel verdienen möchte, sollte laut der Umfrage auf Scala setzen: 60 Prozent der Gehälter der Scala-Developer befinden sich im oberen Quartil des Gehaltsspiegels des jeweiligen Landes. An zweiter Stelle folgt Go mit 50 Prozent.

Fast drei Viertel (73 %) geben an, schon einmal einen Burn-out erlitten zu haben und knapp die Hälfte unternimmt Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit, wobei die meisten davon auf Selbsthilfe setzen.

Burn-out ist keine Seltenheit unter Entwicklern und Entwicklerinnen.

(Bild: JetBrains)

Weitere Zahlen wie Angaben zur Cloud-Nutzung, dem Einsatz von Containern und der Art des Testings finden sich im Report "The State of Developer Ecosystem 2023", der ohne Registrierung frei verfügbar ist.

(rme)