Stoffteddy aus dem 3D-Drucker

3D-Druck ist längst nicht mehr auf Plastik oder Metall beschränkt. Forscher verarbeiten mit Hilfe einer simplen Druckkopf-Modifikation nun auch Stoff.

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Von
  • Olaf Göllner

Forscher der Carnegie Mellon University und von Disney Research Pittsburgh ist eine neuartige 3D-Druck-Technik für die Herstellung von Objekten aus Garn gelungen. Der Drucker nutzt das Prinzip des Fused Deposition Modeling (FDM). Normalerweise erzeugen dabei herkömmliche Geräte eine dünne Schnur geschmolzenen Kunststoffs und verarbeiten diese schichtweise.

Die Forscher von Disney Research modifizierten den Druckkopf, welcher nun mit herkömmliches Garn anstatt Plastik zu dreidimensionalen Objekten verfilzt. In späteren Versionen soll auch die Kombination mit anderen Materialien wie Elektronikbauteilen oder Kunststoff für sogenannte Wearables in einem Arbeitsschritt möglich sein.

Die Verarbeitung von Textilien ist für 3D-Drucker eine große Herausforderung. So lassen sich zwar Objekte erstellen, welche sich in einem weiteren Arbeitsschritt mit Stoff verarbeiten lassen. Die Herstellung echter Stoffe war jedoch bisher eine Domäne der automatischen Webmaschinen.

Die Verarbeitungseinheit des Stoff-3D-Druckers: die weißen Teile wurden mit einem traditionellen 3D-Drucker hergestellt.

Bereits im letzten Jahr beanspruchte der Hersteller Tamicare die Herstellung des ersten 3D-Druckers für Textil- und Vliesmaterialien für sich. Dabei wird der Stoff aus einer Kombination von flüssigen Polymeren hergestellt wie Latex, Silikon, Polyurethan oder Teflon mit Textilfasern. Der Prototyp von Disney Research kann dagegen herkömmliches Garn ineinander verfilzen und verarbeiten. Eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens haben die Forscher als PDF-Datei veröffentlicht. (ogo)