High-End-APU: AMDs Strix Halo mit 16 CPU-Kernen und großer GPU

AMD plant einen Zen-5-Ableger mit 16 CPU-Kernen und besonders starker GPU. Er könnte Grafikkarten wie die Radeon RX 7600 XT überflüssig machen.

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Künstlerische Darstellung einer CPU in einer offenen CPU-Fassung

Bisher bietet AMD große APUs wie die Instinct MI300 nur für Rechenzentren an.

(Bild: AMD)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

AMD macht bei seinen Kombiprozessoren, oft APUs genannt, endlich ernst: Unter dem Codenamen Strix Halo soll Ende 2024 oder 2025 ein Modell erscheinen, das sich auch für Gaming in höheren Auflösungen und komplexen Grafikdetails eignen könnte.

Im April 2023 hat der Youtube-Kanal "Moore's Law Is Dead" erste Details zu Strix Halo veröffentlicht. Mittlerweile bestätigen AMD-Patches für den Software-Stack ROCm die Existenz dieses Codenamens – zudem hat heise online auf der Elektronikmesse CES hinter vorgehaltener Hand von Strix Halo gehört.

Laut einer geleakten Roadmap kombiniert der Prozessor 16 Zen-5-Kerne (beziehungsweise Zen 5c) mit 40 RDNA-3.5-Compute-Units, also voraussichtlich 2560 Shader-Kerne. Damit hätte Strix Halo erheblich mehr 3D-Leistung als die bisherigen APUs. Die aktuellen Topmodelle Ryzen 7 8700G (Desktop) und Ryzen 9 8945HS (Notebook) etwa haben 12 Compute Units mit 768 Shadern.

Zum Vergleich: Die integrierte GPU könnte sich damit auf dem Niveau der Radeon RX 7600 oder kommenden Radeon RX 7600 XT bewegen. Sie greifen beide auf 2048 Shader zurück, die allerdings höhere Taktfrequenzen erreichen dürften als bei einem Kombiprozessor.

Inoffizielle Roadmap mit diversen kommenden AMD-Prozessoren, darunter Strix Halo.

(Bild: Moore's Law Is Dead)

Fraglich bleibt, was RDNA 3.5 gegenüber RDNA 3 (wie in der Radeon-Familie RX 7000) verbessert und auf welchen Speicher AMD setzt. Aus Performance-Sicht wäre Stapel-DRAM in Form von High-Bandwidth Memory (HBM) spannend, allerdings hat AMD schon seit der Radeon VII aus dem Jahr 2019 kein Consumer-Produkt mit HBM mehr gebracht. HBM steigert unter anderem die Produktionskosten.

Eine wahrscheinlichere Alternative wären mehrere hochgetaktete LPDDR5X-Kanäle, wie es Apple bei seinen M-Prozessoren macht, etwa mit 256 oder 384 Datenbahnen. In die Richtung weisen auch die bisherigen Leaks. Mit 32 GByte LPDDR5X-7500-RAM an 256 Bit wären zum Beispiel 240 GByte/s drin; mit noch schnelleren 8500er-Bausteinen 272 GByte/s. Die Radeon RX 7600 XT verwendet 16 GByte GDDR6-RAM, das 288 GByte/s überträgt.

Unterhalb von Strix Halo kommt Strix Point als massentauglicher Prozessor. Er soll 12 CPU-Kerne verwenden, wahrscheinlich achtmal Zen 5 und viermal Zen 5c, dazu eine gemäßigtere Grafikeinheit.

Alle Zen-5-APUs sollen zudem einen stärkeren KI-Beschleuniger erhalten. AMD lässt sie vermutlich mit 4-Nanometer-Technik produzieren, also in einem optimierten Prozess aus der 5-nm-Generation. Strix Halo soll mindestens zwei Dies verwenden, Strix Point dagegen monolithisch aufgebaut sein.

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