Stromversorgung durch Tische hindurch

WiTricity, Spezialist für drahtloses Laden, will mit verbesserter Technik und einem Industriekonsortium den Traum vom kabellosen Laden wahr machen.

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Auch wenn einige Mobiltelefone etwa von Nokia die Technik längst mitbringen: Das drahtlose Laden von Mobilgeräten hat sich allgemein noch nicht durchgesetzt. WiTricity, ein US-Unternehmen, das versucht, das Verfahren seit mehreren Jahren in den Markt zu drücken, probiert es nun mit einer verbesserten Methode, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Das Unternehmen hat sich im Frühjahr mit mehreren Industriepartnern zusammengetan, um eine Technik namens Rezence umzusetzen, die das Laden über etwas größere Stecken erlaubt. "Alle wichtigen Player im Markt denken entweder über die Technik nach oder setzen sie bereits um", gibt sich Kaynam Hedayat, Vizepräsident für Marketing bei WiTricity, hoffnungsfroh.

Das neue Verfahren basiert auf der sogenannten Highly Resonant Technology. Dabei können die beiden Spulen, die für das induktive Laden verwendet werden, weiter voneinander entfernt sein. Ein Prototypsystem zeigt ein für Rezence umgearbeitetes iPhone, ein Galaxy S3 und ein Qualcomm-Toq-Headset, die auf einem Tisch liegen. Das Netzteil dafür ist unter die Tischplatte geschraubt und auf eine bestimmte Distanz eingestellt – in diesem Fall 4,5 Zentimeter, was deren Dicke entspricht. Dies soll bereits gut funktionieren. Die Ladegeräte lassen sich unter nahezu jede Ablagefläche in Restaurants, Flughäfen, Kongresszentren, Büros und an vielen anderen Orten einbauen.

Nun muss sich Rezence nur noch durchsetzen, was viel Arbeit machen wird. Dann dürften folgende Szenen, die sich in diesem Jahr rund um den "Mobile World Congress" in Barcelona in Restaurants dauernd abspielten, seltener werden: Kongressbesucher gaben ihr teures Smartphone oder Tablet samt Netzteil gegen ein kleines Trinkgeld an die Kellner ab, damit diese eine Steckdose für sie fanden.

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(bsc)