Studie: Handy-TV wird durch Fußball-WM beflügelt

Marktforscher gehen davon aus, dass mit Handy-Video-Diensten bei der Fußball-WM Umsätze in Höhe von 300 Millionen US-Dollar generiert werden - vor allem über kostenpflichtige Spielzusammenfassungen, die Provider auf UMTS-Handys schicken.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Nach Einschätzung der Marktforscher von Informa Telecoms & Media sorgt die anstehende Fußball-WM in Deutschland dafür, dass über Handy-Video-Angebote Umsätze in Höhe von 300 Millionen US-Dollar generiert werden. Mit der WM wird nach Ansicht von Informa der Massenmarkt geöffnet, der im Jahr 2011 weltweit zwischen 7,4 und 13,6 Milliarden US-Dollar an Einnahmen erzielen soll. Damit soll das Handy-TV die Sparte "Mobile Gaming" überholen, die 2011 auf insgesamt 7,2 Milliarden US-Dollar wächst. Die Zahlen gab Informa zum Auftakt der Kongressmesse Mobile Entertainment Market in London bekannt.

Der Umsatz von 300 Millionen US-Dollar allein während der Fußball-WM setzt sich nach Angaben des Chef-Analysten Nick Lane aus vielen Faktoren zusammen. Noch die geringste Rolle spielt dabei das eigentliche TV, die Übertragung von Fußball via DVB-H und DMB, für das auf dem Medienforum NRW vor allem Teenager als Zielgruppe ausgemacht wurden. Den größten Teil der Erlöse sollen Spielzusammenfassungen erzielen, wie sie als "Nearlive-TV" via UMTS von Mobilfunk-Providern wie Vodafone angeboten werden. Fußball-Interessierte in der ganzen Welt seien bereit, etwa zwei US-Dollar pro Spiel zu zahlen, um die Zusammenfassungen der wichtigsten Szenen direkt auf dem Handy sehen zu können.

Daneben würden selbst aufgenommene Videosequenzen von der WM in Form von Multimedia-Nachrichten eine wichtige Rolle spielen. Jeder, der auf einem WM-Veranstaltung sei, möchte dies für seinen Bekanntenkreis dokumentieren, heißt es bei Informa. Einen Widerspruch zu dem von der FIFA verhängten Verbot der Mitnahme "aller Geräte, die dazu dienen, über das Internet oder andere Medien Sound, Bilder, Beschreibungen oder Veranstaltungsergebnisse zu übermitteln oder zu verbreiten", sieht man dabei nicht. (pmz)