Südkoreanischer Speicherhersteller SK Hynix möchte ARM übernehmen

Nach der geplatzten Alleinübernahme durch Nvidia will SK Hynix die britische Prozessorfirma ARM mithilfe eines Konsortiums strategischer Partner aufkaufen.

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Viele Hände mit Handys

ARM-Chips dominieren den Smartphone-Markt.

(Bild: Morocko/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der weltweit zweitgrößte Speicherhersteller SK Hynix ist an der Übernahme des britischen CPU-Entwicklers ARM interessiert. Das hat Jung-Ho Park, CEO des südkoreanischen Unternehmens, auf der jährlichen Aktionärsversammlung verlautbart. Dabei will Park einen anderen Weg beschreiten als Nvidia, das seinen Übernahmeversuch der britischen Prozessorfirma kürzlich aufgeben musste.

Nvidia wollte den CPU-Entwickler ARM um 40 Milliarden US-Dollar kaufen, im Alleingang. Das führte zu weltweiten Kartelluntersuchungen der Aufsichtsbehörden und Kritik aus der Branche. SK Hynix plant hingegen ein Konsortium strategischer Partner, um ARM zu kaufen. Park glaubt nicht, dass ARM eine Firma sei, die von einem einzelnen Unternehmen übernommen werden könne, berichtet die koreanische Yonhap News Agency. Die Pläne befinden sich laut Bericht noch im Anfangsstadium.

ARM gehört bisher dem japanischen SoftBank-Konzern, der ARM 2016 für umgerechnet knapp 29 Milliarden Euro gekauft hat. 2020 sollte Nvidia ARM übernehmen. Nach langen Querelen musste Nvidia die ARM-Übernahme mit Milliardenverlust abblasen, der bisherige ARM-CEO Simon Segars trat zurück. Seinen Posten führt jetzt der bisherige Nvidia-Manager Rene Haas.

Inzwischen will SoftBank ARM an die Börse bringen. Das sogenannte Initial Public Offering (IPO) soll binnen Jahresfrist stattfinden. Unter anderem Samsung und Qualcomm sollen laut früheren Gerüchten an einer Beteiligung interessiert sein. Diese Firmen zählen zu den strategischen Partnern, die SK Hynix im Zusammenhang mit dem geplanten Konsortium im Sinn haben könnte.

Mitte März hat der neue ARM-CEO intern angekündigt, bei ARM hunderte Stellen zu streichen. Im Oktober hat SK Hynix den Kauf der SSD-Sparte Intels für neun Milliarden US-Dollar verkündet. ARM dürfte deutlich teurer werden.

(fds)