Talkline: Internet by Call ist nicht kostendeckend

Nach Ansicht der Elmshorner Telefongesellschaft Talkline müssen sich die Kunden künftig wieder an steigende Call-by-Call-Tarife gewöhnen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die beliebten Call-by-Call-Telefonate, bei denen man vor jedem Gespräch den jeweils günstigsten Anbieter auswählt, werden möglicherweise wieder teurer. Nach zahllosen Preissenkungen müssten sich die Kunden wieder an höhere Tarife gewöhnen, meint die Elmshorner Telefongesellschaft Talkline. "Die Telefonpreise steigen, weil die Kosten gestiegen sind", erklärte Talkline-Chef Klaus Rasmussen im Gespräch mit www.billiger-telefonieren.de. Vor allem die Internet-by-Call-Preise seien nicht mehr kostendeckend.

Als eine Ursache für bevorstehende höhere Tarife nannte Rasmussen die neue Inkasso-Vereinbarung mit der Deutschen Telekom. Diese legt fest, wieviel die Call-by-Call-Anbieter an den Ex-Monopolisten dafür zahlen müssen, dass er ihnen die Rechnungen erstellt, das Geld eintreibt und überweist. Die Preise seien nun nicht mehr kostendeckend, so Rasmussen, es werde sich "zwangsläufig ein etwas höheres Preisniveau etablieren". Konkrete Preiserhöhungen für das Angebot seines Unternehmens nannte er aber nicht. Auch sehen sich bisher noch keine anderen Telekom-Mitbewerber dazu veranlasst, die Gesprächspreise zu erhöhen.

Einzig eine Ankündigung des Wiesbadener Internet-Providers Callero stützt bisher Rassmussens Annahme. Das Unternehmen verlangt seit Monatsbeginn für jede Online-Minute rund um die Uhr 2,88 Pfennig – wegen "gestiegener Einkaufspreise" auf dem deutschen Internet-Markt und der neuen Inkassovereinbarung, heisst es.

Rassmussen meinte im Übrigen, dass "der ruinöse Preiswettbewerb" auch zu einer "Marktbereinigung" führen werde – also die Zahl der Wettbewerber durch Pleiten oder Übernahmen sinken wird. Mit einer neuen Monopol-Situation wie vor der Liberalisierung des Telefonmarktes rechnet Rasmussen jedoch nicht. Der Manager erinnerte ferner daran, dass die Preise in der Vergangenheit teilweise drastisch gefallen seien. So zahle man heute beispielsweise für innerdeutsche Ferngespräche rund "92 Prozent weniger" als noch vor drei Jahren. (dz)