Telekom Austria profitiert von Steuersenkung und niedrigen Zinsen

Der österreichische Ex-Monopolist konnte im ersten Quartal des Jahres ihren Nettogewinn um 63,6 Prozent auf 115,7 Millionen Euro steigern, das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,14 auf 0,23 Euro.

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Die Telekom Austria konnte im ersten Quartal des Jahres ihren Nettogewinn um 63,6 Prozent auf 115,7 Millionen Euro steigern, das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,14 auf 0,23 Euro. Dies ist zum Teil auf das niedrige Zinsniveau und die zum 1. Januar erfolgte Senkung des österreichischen Körperschaftssteuersatzes von 34 auf 25 Prozent zurückzuführen. Der Gesamtumsatz kletterte um 1,4 Prozent auf eine Milliarde Euro, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (bereinigtes EBITDA) stieg um 4,7 Prozent auf 436,3 Millionen. Daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge von 43,5 Prozent. Die Werte liegen deutlich über den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

Im Festnetzbereich musste Telekom Austria (TA) zwar einen deutlichen Rückgang beim Minutenvolumen von minus 7,5 Prozent (Sprachtelefonie) beziehungsweise sogar minus 16,8 Prozent (Sprachtelefonie und Dial-Up) hinnehmen, konnte aber den Umsatzrückgang auf nur mehr vier Promille verlangsamen. Dies gelang vor allem durch Verkauf neuer ADSL-Anschlüsse; zum 31. März hatte die TA 443.900 ADSL-Nutzer (davon 94.900 Großhandel), was im Jahresabstand ein Plus von 52,1 Prozent bedeutet. Auch Kundenbindungsmaßnahmen, etwa durch Bonuspakete, machen sich bezahlt: Der Minutenmarktanteil wuchs auf 55,8 Prozent. Zum ersten Mal seit Beginn der Telekom-Privatisierung in Österreich sind damit auch die durchschnittlichen Minutenerlöse um 2,7 Prozent auf 7,5 Cent netto erhöht worden -- denn viele Kunden bezahlen mehr Minuten, als sie nutzen. Außerdem führe der Wechsel vieler Festnetzkunden zum Mobilfunk -- die Zahl der Festnetz-Anschlüsse sank um 3,7 Prozent auf 2,88 Millionen -- zu einem Rückgang des Anteils der günstigeren Lokalgespräche.

Kundenzuwächse bei sinkenden Marktanteilen und Verbesserungen von Umsatz und EBITDA verzeichnete die Mobilfunksparte in Österreich, Kroatien und Slowenien. Zusätzlich 7,9 Millionen Euro hat der Verkauf von UMTS-Frequenzrechten an T-Mobile Austria eingebracht. Im Zuge der Übernahme von 3G Mobile war Mobilkom Austria auferlegt worden, die Hälfte der Frequenznutzungsrechte an einen Mitbewerber zu veräußern.

Für das Geschäftsjahr 2005 erwartet Telekom Austria, dass das Nettoergebnis um ein Viertel wachse. Im ersten Quartal hat der Konzern zwei neue Anleihen über je 500 Millionen Euro begeben. Damit soll der Großteil des bevorstehenden Kaufs der bulgarischen Mobiltel finanziert werden. Außerdem wird eine Übernahme der serbischen Mobtel angestrebt. (Daniel AJ Sokolov) / (tol)