Threads und Bluesky bekommen anpassbare Feeds

Bei Metas Threads können Menschen auswählen, welchen Feed sie sehen wollen. Bluesky veröffentlicht Drittanbieter-Feeds – als Hashtag-Erweiterung.

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(Bild: sophiecat/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Meta reicht für Threads neue Funktionen nach. Zu der doch eher spontan wirkenden Veröffentlichung des Dienstes fehlte es noch an einigen Features, dass diese folgen würden, kündigten Mark Zuckerberg und Adam Mosseri vollmundig an. Nun wird zumindest der Feed anpassbar. Das heißt, man kann künftig auswählen, nur Beiträge von Personen zu sehen, denen man auch folgt – und das chronologisch. Bisher gab es nur einen Feed, der auf unbekannten Algorithmen aufbaute, also angezeigt hat, was Meta meint, was interessant für jemanden sei. Zwischen dem vorschlagenden For-You-Feed und dem Following-Feed lässt sich hin und her wechseln.

Freilich gibt es die neue Feed-Auswahl nur für Menschen, die Threads auch nutzen können, was sich wiederum auf Menschen außerhalb der EU beschränkt. Wann Threads nach Deutschland kommt, ist nach wie vor unklar. Instagram- und Threads-Chef Mosseri sprach zuletzt davon, es könne noch Monate dauern.

(Bild: Threads-Kanal bei Instagram)

Threads kann Beiträge auch automatisch übersetzen – diese Funktion gibt es ebenfalls bei Facebook. Man kann auswählen, welche Benachrichtigungen man wann bekommen möchte. Solche grundlegenden Funktionen kann man getrost als Kinderkrankheiten bezeichnen, sie sprechen dafür, dass die App etwas vorschnell herausgebracht wurde. Elon Musk hatte sein damals noch Twitter heißendes X-Netzwerk mal wieder unbrauchbarer gemacht, in dem Nutzungslimits eingeführt wurden.

Meta macht auch einen neuen Follow-Button verfügbar, mit dem es leichter sein soll, jemandem schnell zurückzufolgen. Er taucht quasi häufiger auf. Menschen mit einem privaten Konto können alle Follower-Anfragen auf einmal auswählen und bestätigen. Beiträge, denen man ein Like gegeben hat, soll man künftig im Überblick behalten können.

Weiterhin fehlt die angekündigte Anbindung an das ActivityPub und damit an das Fediverse, genauso wie etwa ein Edit-Button und die Unterstützung für mehrere Accounts. Nach einem Rekordstart, Threads erreichte mehr als 100 Millionen Nutzer in nur wenigen Tagen, sank die Zahl der aktiven Menschen deutlich.

Bluesky, ein weiterer Kandidat, der gerne Twitters-Nachfolge antreten möchte, geht noch einen anderen Weg, Feeds anzubieten. Sie können von anderen Menschen, Unternehmen und Entwicklern zusammengestellt und verfügbar gemacht werden. "Anstatt die soziale Erfahrung um einen einzigen Black-Box-Algorithmus aufzubauen, der von einem einzigen Unternehmen gesteuert wird, bieten wir einen offenen Markt für Feeds an", heißt es im Blogbeitrag. Diese Feeds sollen erweiterte Hashtags oder Listen sein, man kann also beispielsweise nur Katzen-Inhalte in seinem Feed zulassen.

Bereits fertige Feeds lassen sich in Sammlungen suchen und auswählen. Es gibt Tools, mit denen sich recht einfach Feeds erstellen lassen, grundlegend ist das laut Bluesky noch nicht so leicht. Bluesky ist bisher nur als Beta und Invite-only verfügbar. Die Plattform basiert auf einem dezentralen Ansatz, Twitter-Gründer Jack Dorsey sitzt mit an Bord.

(emw)