Thunderbolt am Windows-PC hakelt noch ein wenig

Bei Experimenten mit dem Desktop-PC-Mainboard MSI Z77A-GD80 arbeitet die bisher nur Apple-Rechnern vorbehaltene Schnittstelle schnell, scheitert aber an Hot-Plugging.

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MSI Z77A-GD80: Thunderbolt-Port unter der VGA-Buchse.

Das schon auf der CES und später auf der CeBIT gezeigte Desktop-PC-Mainboard Z77A-GD80 von MSI ist mittlerweilie bei einigen deutschen Versandhändlern aufgetaucht – zum stolzen Preis von rund 240 Euro. Als Besonderheit besitzt es einen Thunderbolt-Port, der es ermöglicht, außer DisplayPort-Monitoren auch PCI-Express-Geräte extern anzubinden. Die von Intel unter dem Namen Light Peak zunächst in einer optischen Version entwickelte Schnittstelle ist seit rund einem Jahr als elektrische Version bei Apple-Rechnern zu finden. Im vergangenen Herbst hatte Intel versprochen, dass Acer und Asus Ultrabooks mit Thunderbolt Technology (TBT) vorstellen werden. Nun scheinen die Desktop-PC-Versionen das Rennen zu machen, kürzlich hatte auch Asus eine TBT-Erweiterungskarte für einige LGA1155-Mainboards in Aussicht gestellt.

Auch auf MacBooks und iMacs, die via Boot Camp Windows booten, lässt sich Thunderbolt unter Windows nutzen. TBT fällt hier im Geräte-Manager nur als eine oder mehrere PCI-Bridges auf, für die Windows Standardtreiber mitbringt.

Die US-Webseite Anandtech.com konnte bereits Experimente mit dem MSI Z77A-GD80 unter Windows durchführen. Demnach funktioniert Thunderbolt weitgehend wie erwartet, nur mit einem Gerät gab es Kompatibilitätsprobleme. Außerdem konnten nur externe Geräte benutzt werden, die schon vor dem Booten des Rechners angeschlossen waren. Im laufenden Windows-Betrieb angestöpselte Thunderbolt-Verbingungen erkannte das System nicht. Hier sollen wohl Firmware- oder Treiber-Updates Abhilfe bringen, sodass Windows die Hot-Plug-Tauglichkeit der Thunderbolt-Ports erkennt. (ciw)