Time Warner ist offen für AOL-Verkauf

Wenn der Wert der Sparte gesteigert werde, sei ein Verkauf von AOL denkbar, sagte Time-Warner-Chef Jeffrey Bewkes auf der Konferenz D6: All Things Digital.

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Der US-amerikanische Medienkonzern Time Warner steht dem Verkauf seiner Internet-Tochter AOL offen gegenüber. Ein solcher Schritt sei vorstellbar, wenn er den Wert der Sparte steigern würde, sagte Vorstandschef Jeffrey Bewkes heute auf der Fachkonferenz D6: All Things Digital im kalifornischen Carlsbad.

Time Warner und AOL beschlossen auf dem Höhepunkt des New-Economy-Booms im Jahr 2000 die Fusion, der Zusammenschluss gilt jedoch als gescheitert. Viele Analysten fordern die Trennung der Geschäftsbereiche.

Bewkes sagte, er sei gegenüber der Fusion nicht kritisch, sondern hoffnungsvoll eingestellt gewesen. Es sei aber falsch gewesen, "exklusive Inhalte" geschlossen anzubieten. Google habe vorgemacht, wie es besser geht. AOL News sei heute die meistbesuchte Nachrichtenseite in den USA. Zudem habe AOL viele "engagierte Nutzer". AOL habe das Social Networking erfunden, nun müsse es weiterentwickelt werden.

Time Warner hat kürzlich für 850 Millionen US-Dollar das Sozialnetz Bebo übernommen und in den neuen AOL-Geschäftsbereich "People Network" integriert. Bewkes lobt an der Neuerwerbung dessen Architektur, die engagierten Nutzer und das große Verständnis der Macher von Inhalt und Kultur. Die Bebo-Gründer könnten nun ihre Erfahrungen bei AIM und ICQ einbringen. (anw)