Turbulente mobilcom-Hauptversammlung erwartet

Beherrschendes Thema wird beim Aktionärstreffen am Mittwoch die mögliche Milliardenklage gegen France Telecom sein.

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  • dpa

Der Vorstand des Mobilfunkunternehmens mobilcom erwartet eine turbulente Hauptversammlung. Die Aktionäre treffen sich am Mittwoch kommender Woche (19.5.). "Das wird ein Riesen-Radau, es wird vermutlich bis 23 Uhr dauern -- und es wird nichts dabei herauskommen", sagte Vorstandschef Thorsten Grenz mit Blick auf die Ankündigung von Aktionären, Milliardenforderungen an den einstigen UMTS-Partner France Telecom prüfen lassen zu wollen.

Nach ihrer Auffassung schuldet der heutige Großaktionär der mobilcom AG (28,5 Prozent) den Anteilseignern wegen des gescheiterten UMTS-Projekts bis zu 3,7 Milliarden Euro. Nach Ansicht des Vorstandes hat diese Forderung keine Grundlage.

Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid kündigte seine Unterstützung für die Aktionärsklage an. Bei der Hauptversammlung müsse erreicht werden, "dass tatsächlich ein Antrag gestellt wird, die France Telecom in die Pflicht zu nehmen", sagte der Ex-Chef des im TecDAX notierten Büdelsdorfer Unternehmens. "Es geht ganz schlicht darum, dass France Telecom Verpflichtungen gegenüber mobilcom eingegangen ist und sich da herausgestohlen hat."

Schmid räumte ein, auch er habe als mobilcom-Chef Fehler gemacht. "Die Anzahl der Fehler, die ich an der Spitze von mobilcom gemacht habe, war relativ groß, weil ich sehr oft Neuland betreten habe. Unterm Strich jedoch scheint die Summe der Entscheidungen richtig gewesen zu sein, denn ich habe zwei Unternehmen geschaffen, die im TecDAX notiert sind", sagte Schmid mit Blick auf die mobilcom AG und die Internet-Tochter freenet.de.

Der derzeitige Geschäftsverlauf wird nach Ansicht von Konzernchef Grenz bei der Hauptversammlung keinen Anlass zu Kritik geben. Nach dem besten Quartalsergebnis seit mehr als fünf Jahren zum Auftakt des Geschäftsjahres 2004 hatte mobilcom die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Angestrebt werde ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bis zu zehn Millionen Euro. Im ersten Quartal 2004 lag der Konzerngewinn bei 16,1 Millionen Euro verglichen mit 500.000 Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz betrug 467,7 (452,9) Millionen Euro. (dpa) (tol)