US-Gesundheitsbehörde warnt vor Blutzucker messenden Ringen und Smartwatches

Smarte Ringe und Smartwatches, die den Blutzuckerspiegel messen können, ohne dass dazu die Haut durchstochen wird, sind laut FDA nicht zugelassen.

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Das Bild zeigt eine Smartwatch am Handgelenk einer älteren Frau.

(Bild: Kaspars Grinvalds/Shutterstock.com)

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Die US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA), die unter anderem für die Freigabe medizinischer Geräte verantwortlich ist, hat eine Warnung vor smarten Ringen und Smartwatches ausgesprochen, die den Blutzuckerspiegel messen können sollen, ohne dass dazu in die Haut gestochen wird. Eine Genehmigung solcher Geräte habe die FDA nicht erteilt.

"Die FDA hat keine Smartwatch oder keinen Smartring autorisiert, freigegeben oder genehmigt, der dazu bestimmt ist, Blutzuckerwerte selbständig zu messen oder zu schätzen", schreibt die Behörde in einer Mitteilung. Sie fordert Verbraucher, Patienten und Pflegepersonal auf, solche Geräte nicht einzusetzen.

Nicht betroffen sind dagegen Geräte, die den Blutzuckerspiegel mit Nadeln messen, wie etwa das von der FDA zugelassene Wearable Dexcom G7, das die Messergebnisse dann an gekoppelte populäre Wearables wie etwa die Apple Watch oder den Oura-Ring weiterleiten kann.

Das Messen des Blutzuckerspiegels, ohne die Haut zu durchdringen, wäre ein großer medizinischer Fortschritt. Große Technik-Konzerne wie etwa Apple und Samsung arbeiten bereits seit Jahren daran, eine solche Technik für ihre Produkte zu entwickeln – bisher jedoch ohne abschließenden Erfolg.

Erste Anzeichen dafür gibt es dennoch. So hat Apple das No-Prick-Monitoring entwickelt, wie Bloomberg bereits im Februar 2023 schrieb. Das befinde sich aber noch in der Entwicklung und sei mehr als Proof-of-Concept anzusehen. Problem sei wohl vor allem die Größe. Es ist noch zu groß, um es in kleine smarte Geräte wie die Apple Watch einzubauen. Es könnte daher noch Jahre dauern, bis das möglich ist. Samsung hatte kürzlich seinen Galaxy Ring angekündigt. Auch für ihn sucht Samsung nach einer Möglichkeit, mit ihm später den Blutzuckerspiegel zu messen. Apple arbeitet wohl ebenfalls an einem smarten Ring, der auch die Gesundheit überwachen können soll.

Die FDA warnt davor, Geräte zu verwenden, die bereits jetzt vorgeben, den Blutzuckerspiegel ohne Nadeln messen zu können. Aktuelle Smartwatches und smarte Ringe "messen den Blutzuckerspiegel nicht direkt", heißt es von der FDA. Deshalb sollten Verbraucher, die auf ein Unternehmen stoßen, das behauptet, ihr Gerät könne eine direkte Messung des Blutzuckerspiegels ohne Nadeln durchführen und ein solches Gerät auch verkauft, an die FDA melden. Dazu steht das "MedWatch Voluntary Reporting"-Formular zur Verfügung.

(olb)