USA: Banken zahlen 550 Millionen US-Dollar Strafe für Nutzung von WhatsApp & Co.

US-Aufsichtsbehörden gehen dagegen vor, dass Angestellte von Banken geschäftlich auf Messengern schrieben. Nun folgten weitere 550 Millionen US-Dollar Strafe.

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WhatsApp, Signal und Börsenkurse

(Bild: Vintage Tone/Michele Ursi/Shutterstock.com/heise online)

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In den USA müssen weitere Banken und Finanzfirmen zusammen 555 Millionen US-Dollar Strafe bezahlen, weil Angestellte für geschäftliche Kommunikation Messenger wie iMessage, WhatsApp und Signal benutzt haben. Das teilten die US-Kapitalmarktbehörden SEC (Securities Exchange Commission) und CFTC (Commodity Futures Trading Commission) mit. Die größte Strafe zahlt dabei diesmal die US-Bank Wells Fargo mit 200 Millionen US-Dollar. Jeweils 110 Millionen US-Dollar entfallen auf die französischen Großbanken BNP Paribas und Société Générale. Insgesamt wurde die Finanzindustrie damit zu Strafzahlungen in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar verdonnert, weil die Praktiken gegen Vorgaben zur Aufbewahrung von geschäftlicher Kommunikation verstoßen haben.

Das Vorgehen der US-Finanzmarktaufsicht ist mit den neuerlichen Strafen keineswegs beendet, berichtet Bloomberg. Eine Vielzahl von Unternehmen habe bereits mitgeteilt, dass bei ihnen ebenfalls Untersuchungen laufen. Bei der Börsenaufsicht geht man derweil davon aus, dass viele Firmen sich bislang nicht gemeldet hätten. Denen rät die SEC jetzt: "Selbstanzeige, Kooperation und Behebung". Wer das mache, werde damit bessere Ergebnisse erzielen, als wenn man darauf warte, dass sich die SEC melde. Die CFTC kritisiert noch, dass bei jeder Untersuchung neue Beispiele dafür gefunden würden, wie Angestellte nicht daran gehindert wurden, unautorisierte Messenger zu benutzen. Teilweise gelte das auch für jene Verantwortlichen, die intern für die Einhaltung der Vorgaben verantwortlich sind.

Die Aufbewahrung interner und externer Kommunikation ist von eminenter Bedeutung, weil sie Grundlage für spätere behördliche Untersuchungen sein kann. Diese Unterlagen nicht vorzuhalten, gleicht aus Sicht der US-Behörden der Verschleierung eigenen Fehlverhaltens. Außerdem erlaubt das US-Zivilverfahrensrecht im Falle von Gerichtsprozessen den Verfahrensparteien gegenseitige Einsicht in interne Unterlagen, darunter auch Kommunikationsaufzeichnungen. Daher stößt es US-Behörden sauer auf, wenn Finanzinstitute zulassen, dass Angestellte die automatische Speicherung vermeiden. Laut der Financial Times hat mit Morgan Stanley mindestens eine US-Bank einen Teil der Strafen an die jeweiligen Angestellten weitergegeben. Einige hätten mehr als eine Million US-Dollar zahlen müssen.

(mho)