USA: UFO-Whistleblower verliert Anwälte, Anhörung im Kongress geplant

Nachdem ein Ex-Geheimdienstler in den USA behauptet hat, dass dort "nicht-menschliche" Raumschiffe verheimlicht werden, hat er Unterstützung verloren.

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US-Flagge

(Bild: Guy J. Sagi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Ein ehemaliger US-Geheimdienstanalyst, der behauptet, dass die USA im Besitz "nicht-menschlicher" Raumschiffe sind und zum Umgang damit auch eine offizielle Beschwerde eingereicht hat, hat jetzt seine renommierten Anwälte verloren. Das teilte die Compass Rose Legal Group vor dem Wochenende mit und versicherte, dass die Arbeit für David Grusch "erfolgreich abgeschlossen" wurde. Gleichzeitig versichert die Kanzlei, dass der 36-Jährige nur bei dem juristischen Kampf gegen Repressalien vertreten worden sei, mit seinen Behauptungen habe man nichts zu tun. Die rufen derweil den US-Kongress auf den Plan.

Grusch hat nicht nur jahrelang für US-Geheimdienste gearbeitet, sondern war für die auch in eine Taskforce entsandt worden, die das Phänomen der UFO-Meldungen untersuchen sollte. Vergangene Woche war er dann mit der Behauptung an die Öffentlichkeit gegangen, in dieser Funktion von streng geheimen Bergungen außerirdischer Raumschiffe erfahren zu haben, die sogar gegenüber dem US-Kongress verschwiegen würden. Belege für diese schwer zu glaubenden Erzählungen darf er nach eigener Aussage nicht publik machen, aber seine Biografie und ihn stützende Worte einzelner US-Staatsdiener haben dafür gesorgt, dass darüber weltweit berichtet wird.

Compass Rose Legal Group hatte Grusch vertreten, weil er für seine interne Weitergabe der Informationen nach eigener Aussage monatelang Repressalien und Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt war. Im Zuge der Beschwerde dagegen hat er dem ursprünglichen Bericht zufolge auch einige Behauptungen unter Eid wiederholt. Angesichts der immensen Aufmerksamkeit will die Anwaltskanzlei sich aber offenbar schnellstmöglich von dem Fall distanzieren; dass es gar eine Pressemitteilung gibt, ist sicher ungewöhnlich. In Bezug auf die UFO-Behauptungen habe man nie Position bezogen und tue das auch jetzt nicht, heißt es dabei noch.

Derweil ist bekannt geworden, dass der Bericht über Gruschs Behauptungen vor dem Erscheinen bei The Debrief von der New York Times, der Washington Post und Politico abgelehnt wurde. Das berichtet Vanity Fair und ergänzt, dass vor allem die New York Times seit April Zeit gehabt hat, eine Veröffentlichung zu prüfen. Bei der renommierten US-Zeitung hatten die beiden Autoren vor sechs Jahren mit einem Artikel den jüngsten UFO-Hype in den USA angestoßen. Abseits von den offenkundigen Gründen, zurückhaltend mit dem neuerlichen Artikel umzugehen, konnten die Zeitungen demnach nicht in Erfahrung bringen, was man im US-Kongress davon hält.

Zumindest das könnte sich nun ändern, denn das US-Repräsentantenhaus plant eine Anhörung. Im mächtigen Ausschuss für Aufsicht und Rechenschaft bereiten die Abgeordneten Anna Paulina Luna und Tim Burchett eine solche vor und arbeiten bereits daran, wer dabei befragt werden soll. Ob dann auch Grusch selbst im US-Kongress Platz nehmen wird, sei aber noch nicht klar, schreibt der Guardian. Unterdessen hat die offizielle UFO-Abteilung der US-Regierung gegenüber verschiedenen Medien erklärt, man habe "verifizierbare Informationen, um die Behauptungen zu untermauern".

(mho)