Uber-Hack: Ex-Sicherheitschef muss nicht ins Gefängnis

Weil er einen Hack von Nutzerdaten verheimlicht hat, wurde Ubers Ex-Sicherheitschef verurteilt. Der Richter fragt, warum Travis Kalanick nicht angeklagt war.

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August,21,,2019,San,Francisco,/,Ca,/,Usa,-

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

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Der ehemalige Sicherheitschef von Uber ist für die Vertuschung eines Hacks von Kundendaten einer Gefängnisstrafe entgangen und hat nach seiner Verurteilung im Herbst nun drei Jahre auf Bewährung bekommen. Das berichtet die Washington Post und ergänzt, dass Joseph "Joe" Sullivan unter anderem zugutegehalten wurde, dass er jahrelang dabei geholfen hatte, Menschen vor Verbrechen zu beschützen, wie jenes, das er dann zu vertuschen suchte. Außerdem habe er erfolgreich dafür gesorgt, dass die Daten nicht publik geworden sind. Sullivan ist der erste Manager, der in den USA in Zusammenhang mit einem Datenabgriff schuldig gesprochen wurde.

Wie die Zeitung weiter schreibt, hat US-Bundesrichter William Orrick die Frage aufgeworfen, warum der damalige Uber-Chef Travis Kalanick nicht angeklagt wurde. Seiner Meinung nach sei der genauso für das schwere Vorgehen verantwortlich. Dass Sullivan jetzt nicht ins Gefängnis muss, begründete der Richter demnach auch mit der Neuartigkeit der Angelegenheit. Künftig würden derartige Vergehen mit Gefängnis geahndet, selbst wenn sie der Papst begehe. Laut der US-Zeitung haben sich vor Gericht Hunderte dafür ausgesprochen, Sullivan nicht ins Gefängnis zu schicken, darunter auch Dutzende Cybersecurity-Verantwortliche. Die Staatsanwaltschaft habe dagegen 15 Monate Gefängnis und keine Sonderbehandlung gefordert.

Zunächst unbekannte Angreifer hatten 2016 von Uber eine Datenbank mit Daten von rund 50 Millionen Fahrgästen und 7 Millionen Fahrern aus Amazons Cloudservice AWS abgezogen. Uber bezahlte und das Management unter dem damaligen CEO und Gründer Travis Kalanick versuchte, die Affäre unter der Decke zu halten, indem die Zahlung als Bug Bounty getarnt wurde. Nachdem Kalanick wegen einer Reihe von Skandalen im Jahr danach zurücktreten musste, wurde sein Nachfolger Dara Khosrowshahi über die Angelegenheit in Unklarheit gelassen, hat der vor Gericht ausgesagt. Dafür habe Sullivan sogar interne E-Mails nachbearbeitet und wichtige Informationen entfernt. Als Khosrowshahi die Wahrheit erfahren hat, feuerte er Sullivan.

(mho)