Gelöschte Ubisoft-Konten: Es kann nur leere Accounts treffen
Ubisoft bezieht Stellung zur Debatte über gelöschte Accounts: Demnach werden keine Konten entfernt, in denen gekaufte PC-Spiele liegen.
Ubisoft darf Konten von Nutzern seiner Dienste laut den AGB nach nur sechs Monaten Inaktivität nach vorheriger Warnung löschen. Medienberichte darüber lösten eine Debatte aus, auf die Ubisoft nun mit einer Klarstellung reagiert hat. Demnach werden keine Konten gelöscht, in denen gekaufte PC-Spiele liegen.
"Konten, die gekaufte PC-Spiele enthalten, kommen für eine Löschung nicht infrage", schreibt Ubisoft in einem Statement an The Verge. Auch ein aktives Abonnement verhindert demnach, dass ein Konto gelöscht werden. Entfernt werden können demnach nur "leere" Ubisoft-Accounts.
Gelöscht wird frühestens nach vier Jahren – bis jetzt
In der Praxis sei bisher noch nie ein Konto gelöscht worden, das weniger als 4 Jahre inaktiv war, schreibt Ubisoft weiter. Ubisofts Nutzungsbedingungen geben dem Unternehmen explizit das Recht, Konten schon ab sechs Monaten Inaktivität zum Löschen freizugeben: Das Konto könne "mit vorheriger Benachrichtigung" gelöscht werden, "wenn ihr Nutzerkonto für mehr als sechs Monate inaktiv war".
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Auch Ubisofts Zusicherung, dass nur leere Konten gelöscht werden, findet sich nicht in den Nutzungsbedingungen. "Wir können Ihr Nutzerkonto und Ihre Möglichkeit der Nutzung eines oder mehrerer Dienste oder eines Teils dieser Dienste jederzeit automatisch und nach unserem alleinigen Ermessen aussetzen oder schließen", schreibt Ubisoft darin. Sprich: Ein strengeres Vorgehen wäre von den AGB gedeckt. In der Praxis reizt Ubisoft diese Möglichkeiten aber nicht aus.
Einklang mit der DSGVO
Dass inaktive Konten überhaupt gelöscht werden, begründet Ubisoft in dem Statement mit der DSGVO. Artikel 5.1.e der Datenschutzgrundverordnung schreibt vor, dass personenbezogene Daten nur so lange gespeichert werden, wie es "für die Zwecke, für die sie verarbeitet werden, erforderlich ist". Das Löschen von Konten soll Spieler laut Ubisoft außerdem vor Betrug schützen.
Losgetreten hat die Debatte der Twitter-Kanal @PC_enjoyer, der sich den Kampf gegen Kopierschutzmaßnahmen auf die Fahne geschrieben hat. Er veröffentlichte am 19. Juli einen Screenshot, in der eine Mail des Ubisoft-Supports zu sehen. "Wir haben bemerkt, dass du deinen Account nicht benutzt hast", schreibt der Ubisoft-Support darin an einen User. "Wir haben deinen inaktiven Account vorübergehend suspendiert und werden ihn im Einklang mit unseren Nutzungsbedingungen in 30 Tagen permanent schließen."
Betroffenen Konten schickt Ubisoft in dieser Mail einen Link, über den man die Account-Löschung verhindern kann. Dafür hat man 30 Tage Zeit. US-Anbieter von PC-Stores, darunter Steam, Battle.net und Epic Games haben im Gegensatz zum EU-Unternehmen Ubisoft keine Inaktivität-Klauseln in ihren Nutzungsbedingungen. Epic behält sich lediglich das Recht vor, den Anzeigennamen zu ändern, wenn man länger als ein Jahr inaktiv war.
(dahe)