Unified-Messaging-Anbieter Canbox gibt auf

Viele Services, die auf Canbox aufsetzen -- etwa Smartvia, vlfbox oder Tomorrowmail --, sind von der Einstellung des Dienstes betroffen.

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Von
  • Holger Bleich

Der Unified-Messaging-Anbieter Canbox steigt aus dem Geschäftsfeld des webbasierten Unified-Messaging-Hosting aus. Kunden des hauseigenen UM-Dienstes Smartvia können auf Wunsch vom UM-Anbieter daybyday übernommen werden, teilte Canbox mit.

Dieses Angebot dürfte vor allem für die 3000 zahlenden Nutzer des Smartvia-Premium-Service interessant sein. Für den gleichen Preis von fünf Euro pro Monat dürfen sie bei daybyday ihre bisherige E-Mail-Adresse behalten und ähnliche Leistungen erwarten. Einen kostenlosen Service bietet daybyday, anders als Smartvia, allerdings nicht an. Am 15. Juni schaltet Canbox die Smartvia-Server komplett ab.

Neben Smartvia sind auch einige andere Angebote betroffen, die bisher von Canbox gehostet werden, so etwa der Freemail-Service von Focus-Tomorrow oder der reine UM-Dienst vlfbox. Eine Sprecherin von Focus Online bestätigte gegenüber heise online, dass der Freemail-Service Tomorrowmail eingestellt werde, weil "der Vertrag mit Canbox ausgelaufen ist und nicht mehr erneuert wird".

Canbox hatte im Mai des vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet und wurde daraufhin im Oktober 2001 von der schottischen IOMART-Gruppe übernommen. Deren Manager haben nun offensichtlich keine Lust mehr, mit dem Hosting-Geschäft weiterhin rote Zahlen zu schreiben. Dass dieses Business nicht profitabel gewesen sei, ist laut Konstantin Schramm, einem Mitglied der Canbox-Geschäftsleitung, ein offenes Geheimnis. Im Gespräch mit heise online sagte er, es sei momentan sehr schwer, mit dem Hosting von E-Mail- und UM-Services Geld zu verdienen. Man konzentriere sich jetzt auf den Verkauf von Inhouse-Softwarelösungen.

c’t testet in der aktuellen Ausgabe 11/02 ausführlich verschiedene UM-Dienste für Privatkunden. Auch die von Canbox gehosteten Angebote Smartvia, vlfbox und Tomorrowmail sind im Testfeld vertreten. (hob)