Trump verspricht 100-Prozent-Zoll auf chinesische Autos aus mexikanischen Werken

US-Präsidentschaftskandidat Trump droht im Wahlkampf vor Angestellten der Autoindustrie mit prohibitiven Steuern auf chinesische Autos aus Mexiko.

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Donald Trump

Donald Trump bei einem Besuch einer Schiffswerft in Wisconsin 2020

(Bild: Weißes Haus)

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Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA und Kandidat zu einer neuen Präsidentschaft, macht neue Vorschläge für den Fall seines Wahlsiegs. Im Zuge seiner Versprechungen für einen Weg zu einem isolationistischen Protektionismus will er chinesischen Autos den Zugang zum US-Markt erschweren. Verwirrung stiftet er dabei aber auch.

Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Vandalia im Bundesstaat Ohio sagte der Republikaner am Samstag, China baue riesige Fabriken in Mexiko, um die dort gefertigten Autos in den USA zu verkaufen. Trump wandte sich mit seinen Worten direkt an Chinas Staatschef Xi Jinping, als er versprach: "Wir werden jedes einzelne Auto, das über die Grenze kommt, mit einem 100-prozentigen Zoll belegen, und Sie werden diese Autos nicht mehr verkaufen können, wenn ich gewählt werde." Dieser Satz war Teil einer Suada gegen Gewerkschaften, Elektroautos und Autofabriken in Mexiko. Trump habe damit versucht, Arbeiter in der Autoindustrie und Wähler in den wirtschaftlich darbenden sogenannten "Rust Belt"-Bundesstaaten anzusprechen, indem er Handel, Zölle und die Herstellung von Elektrofahrzeugen stark kritisierte, wie der US-Fernsehsender CNN am Sonntag schrieb.

Dann schob Trump noch nach: "Wenn ich jetzt nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben (…) ein Blutbad für das Land", was das Wahlkampfteam von US-Präsident Joe Biden und zahlreiche US-Medien zur Vermutung veranlasste, der ehemalige Präsident "wolle einen weiteren 6. Januar". An diesem Tag hatte es Tote und Verletzte gegeben, als seine Anhänger nach der für Trump offensichtlich verlorenen Wahl das Kapitol stürmten.

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Dass diese Äußerung in den USA wörtlich genommen wird, ist wohl nur vor dem Hintergrund des gerade Fahrt aufnehmenden Wahlkampfs zu verstehen. Im Englischen wird der Begriff normalerweise auch in Bezug auf Entwicklungen in der Geschäftswelt gebraucht, also ganz überwiegend im übertragenen Sinn.

Die wörtliche Interpretation des Ausspruchs versuchte Trumps Kampagnenleiterin Caroline Leavitt mit den Worten zu entschärfen, dass Trump über die Arbeiter in der Autoindustrie gesprochen habe. Gleichzeitig ging sie mit den Worten "Bidens Politik wird ein wirtschaftliches Blutbad für die Autoindustrie und die Autoarbeiter anrichten" in die Offensive.

(fpi)