Verbraucherschützer: Probleme beim Online-Preisvergleich von "Schnäppchen"

Tester der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen stießen bei Versuchen, in Prospekten von Elektromarktketten beworbene Geräte in Preissuchmaschinen zu finden, auf einige Hindernisse.

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Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat in einer Stichprobe Werbeprospekte von Elektroketten untersucht. Dabei hat sie festgestellt, dass die Preise der angepriesenen Waren wie LCD-Fernseher, Digitalkameras und Waschmaschinen mitunter in Online-Preissuchmaschinen nicht vergleichbar sind. Bei rund einem Fünftel der in den Prospekten hervorgehobenen 33 Angebote sei trotz des Einsatzes mehrerer Suchmaschinen kein Preisvergleich möglich gewesen, teilte die Verbraucherzentrale mit. Es habe keine Suchergebnisse gegeben, oder es fanden sich bis zu zwei Onlineshops, die allerdings die beworbenen Geräte zumeist nicht kurzfristig liefern konnten.

Die Verbraucherschützer hatten sich rund zwei Dutzend Werbebeilagen der Anbieter Saturn, MediaMarkt, ProMarkt und Karstadt vorgenommen. Dabei konzentrierten sie sich auf besonders stark hervorgehobene Artikel. Die vergeblichen Preisvergleichsversuche erklärten die Tester unter anderem mit Tippfehlern in den Prospekten, bei denen beispielsweise Ziffern der Typbezeichnung für ein Fernsehgerät ausgelassen wurden. Oder es seien Namen falsch geschrieben worden wie zum Beispiel "Lavertherm" statt "Lavatherm". Zudem hätten bei manchen Geräten Angaben über Baureihe, Typbezeichnung oder das Modell gefehlt.

Laut Verbraucherzentrale hat ProMarkt angegeben, dass Typenangaben in den Prospekten der Einzelhandelskette nicht erwähnt werden, weil sie nicht relevant seien. Die Verbraucherschützer weisen aber darauf hin, dass beispielsweise Grundig bei 37-Zoll-Fernsehern eine Preisspanne von 500 bis 2000 Euro habe.

Weiter haben die Tester festgestellt, dass 21 der 33 betrachteten Angebote über Monate ausschließlich in den Prospekten zu finden waren. So sei ein bestimmtes Navigationsgerät von Becker nur bei Saturn und MediaMarkt zu haben gewesen. Die beiden Unternehmen hätten diese Besonderheit mit "Geschäftsinterna" erklärt, ProMarkt habe darauf hingewiesen, dass einige Modellvarianten wie bei Notebooks eigens für die Elektromarktkette gefertigt oder konfiguriert und "exklusiv" in eigenen Filialen verkauft würden. Ähnliche Auskünfte hätten die Verbraucherschützer auch in Filialen anderer Ketten erhalten. Bei jedem zweiten Technikangebot habe die Konkurrenz verzögert den Markt beschickt. Dabei seien zumeist auch die Preise gesunken. (anw)