Vertikale Windräder geplant

Verschieden Hersteller in Deutschland, Großbritannien und den USA wollen mit vertikalen Windrädern den Ausbau der Windkraft entscheidend vorantreiben. Die erste Anlage soll Ende Mai in Betrieb gehen.

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Von
  • Niels Boeing

Verschiedene Hersteller in Deutschland, Großbritannien und den USA wollen mit vertikalen Windrädern den Ausbau der Windkraft entscheidend vorantreiben. Sie halten den Einsatz von Rotoren, die sich um eine senkrechte Achse drehen, für effizienter und wirtschaftlicher. Die US-Firma TMA will bereits Ende Mai den ersten Fertigungsprototypen mit einer Nennleistung von 25 Kilowatt in Betrieb nehmen. "Die Stromgestehungskosten unserer Turbine liegen bei 2,5 bis 3,5 US-Cent pro Kilowattstunde", sagt TMA-Chef Ron Taylor. Zum Vergleich: Selbst an guten Standorten liegen die Stromkosten großer herkömmlicher Windräder bei wenigstens vier Cent.

Die münsterländische Firma Energy-Age-Wind will im November einen 150-Kilowatt-Prototypen präsentieren. Windkanalversuche hätten gezeigt, dass eine vertikal rotierende Anlage nur ein Drittel der Höhe eines konventionellen Windrads brauche, um dieselbe Strommenge zu produzieren, sagt Vertriebsleiter Bend Scheffer. Ein Vorteil der Anlagen ist, dass sie auch auf Gebäudedächern installiert werden können. Durch Kombination mehrerer Rotoren seien Megawatt-Anlagen in bebauten Umgebungen möglich. Die britische Firma Eurowind-Design hat bereits Prototypen entwickelt, die fünf bis sechs Megawatt liefern.

Unter Experten sind die Vorteile vertikaler Windräder allerdings umstritten. Der Streit dreht sich vor allem um den Wirkungsgrad: Während herkömmliche Windräder im Idealfall auf 59 Prozent kommen, erreichten vertikale Konzepte wie die Savonius-Anlage bislang nur 23 Prozent. TMA will das Design aber zu einem Wirkungsgrad von 45 Prozent verbessert haben.

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