Vision Pro: Oculus-Gründer lobt Apples Hochpreisstrategie

Apple ziele mit einem Headset für 3500 US-Dollar auf "das richtige Käufersegment", meint Palmer Luckey. VR müsse erst begehrenswert und dann bezahlbar werden.

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Frau trägt Apple Vision Pro

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Ein VR-Headset-Pionier hat Apples Preisstrategie beim Eintritt in den Markt für Extend-Reality-Headsets gelobt: Es wäre ein Fehler gewesen, wenn Apple im unteren Preissegment eingestiegen wäre, betonte Oculus-Gründer Palmer Luckey in einem Interview. Apple ziele mit der Vision Pro auf "genau das richtige Käufersegment" ab. Für die ersten Käufer spiele der Preis ohnehin keine Rolle und es geben genug Leute, die bereits sind, solche Preise zu zahlen. Wichtiger sei, Virtual Reality zu etwas zu machen, was Nutzer wirklich wollen – bevor sie es sich überhaupt leisten können, erklärte Luckey.

Bevor der Normalnutzer sich für solche Hardware interessiert, müsse erst ein bestimmtes Level an Qualität, Komfort, Auflösung und Inhaltsangebot erreicht werden, sagte der Oculus-Gründer im Interview. Und es sei schließlich offensichtlich, dass Apple in der Zukunft eine günstigere Version des Headsets auf den Markt bringt.

Zugleich kritisierte Luckey Metas Ziel, die Quest-Hardware möglichst günstig zu machen, das sei noch verfrüht – es müsse erst ein bestimmtes Qualitätslevel erreicht werden, sonst würden enttäuschte Käufer die Billig-Hardware schnell in der Schublade vergammeln lassen. Oculus wurde 2014 von Facebook gekauft, Luckey verließ das Unternehmen wenige Jahre später aus ungenannten Gründen. Der Gründer ist umstritten, nicht zuletzt durch seine offene Unterstützung von Donald Trump bei den US-Wahlen 2016.

Mit einem Preis ab 3500 US-Dollar wird Apples Vision Pro noch teurer als zuvor weithin angenommen. Die Ankündigung des Preises sorgte unter Keynote-Besuchern vor Ort für ein ungläubiges Raunen und wurde im Anschluss teils kritisiert. Klar ist, dass Apple nur begrenzte Stückzahlen der ersten Generation verkaufen wird, zumal Berichten zufolge sich voraussichtlich auch die Produktion schwierig gestaltet: Beobachter vermuten, dass Apple im Jahr 2024 weniger als 500.000 Stück des Headsets fertigen lassen kann, besonders bei den zwei hochauflösenden Displays ist offenbar mit Engpässen zu rechnen.

Entsprechend langsam gestaltet Apple auch den Verkaufsstart: Das Headset kommt zuerst nur in den USA in den Handel. Wann Europa folgt, bleibt unklar, auch einen Europreis hat der Hersteller noch nicht genannt – dieser dürfte aber weit über 4000 Euro liegen. Zubehör wie ein weiteres Kopfband sowie Korrekturgläser für Brillenträger dürften den Preis weiter nach oben treiben.

(lbe)