Vision Pro in ersten Tests: Was US-Medien meinen

Vom Herd über Ski-Piste bis zu digitalen Personas: Einige US-Journalisten konnten die Vision Pro schon vor dem Verkaufsstart testen. Ein Überblick.

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Vision Pro mit Nutzerin

(Bild: Apple)

Lesezeit: 4 Min.

Offiziell kommt die Vision Pro in den USA erst am 2. Februar in den Handel, erste Medienvertreter hat Apple dort vorab mit Testgeräten beliefert. Das Fazit nach wenigen Tagen Testzeit fällt durchmischt aus: Die meisten Berichte loben die technischen Fortschritte bei der Hardware, besonders die beiden internen Displays werden – im Vergleich zu anderen VR-Headsets für Endkunden – als herausragend bezeichnet.

Dennoch bleibe stets erkennbar, dass man nicht auf die physische Umgebung blickt, sondern auf zwei Bildschirme, die die Außenwelt über Kameras erfassen und dem Nutzer im Passthrough-Modus zeigen. Bei Kopfbewegungen lasse sich etwa Bewegungsunschärfe erkennen, in dunkleren Umgebungen komme es auch zu Bildverzerrungen, moniert etwa The Verge – und das Blickfeld sei kleiner als bei anderen Headsets wie der Quest 3.

Das Außen-Display, das unter anderem die Augen des Trägers digital abbildet, wird weithin als zu dunkel und schlecht aufgelöst kritisiert. Im Unterschied dazu finden die in das Kopfband integrierten Lautsprecher, die einen räumlichen Sound liefern, allgemeinen Anklang. Wer nicht möchte, dass die Umgebung ebenfalls mithört, muss zu Bluetooth-Kopfhörern greifen.

Die Bedienung der Vision Pro über Augen- und Hand-Tracking stufen die meisten Tester ebenfalls als hervorragend und einen klaren "Sprung nach vorn" ein. Zugleich heißt es aber auch, die Steuerung per Auge sei mitunter ungenau und dadurch frustrierend. Von längeren Texteingaben auf der digitalen Tastatur wird allgemein abgeraten, hier bleibt das Siri-Diktat oder die Kopplung einer Bluetooth-Tastatur als Ausweg.

Die Akkulaufzeit liegt manchen Tests zufolge etwas über den von Apple versprochenen 2 bis 2,5 Stunden. Längst nicht alle Journalisten wollten oder konnten das Headset überhaupt so lange ohne Pause tragen, nur Joanna Stern vom Wall Street Journal verbrachte nach eigener Angabe einen ganzen Tag darin. Sie probierte auch, damit zu kochen und nutzte dafür zwei über den Töpfen platzierte virtuelle Timer für die Garzeit. Selbst einen kleinen Abstecher auf die Skipiste überstand Stern unbeschadet.

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Lob fand das große Angebot an Entertainment-Content, sowie die vertrauten iPad-Apps, auch wenn die Palette an nativen visionOS-Apps zum Start noch vergleichsweise klein ist – auch mehrere Apple-Apps sind bislang nicht angepasst. Streaming-Größen wie Netflix und YouTube lassen sich derzeit nur über den Browser nutzen. Auch die Integration in Apples bestehendes Ökosystem erhielt viel positives Feedback. Dazu gehört auch die Option, den Mac-Bildschirminhalt auf einem großen virtuellen Display im Raum darzustellen. Ein Multi-Monitor-Set-up ist hier derzeit nicht vorgesehen, weitere Fenster lassen sich also nur mit iPad-Apps füllen.

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Die "Personas", ein digitales Abbild des Headset-Trägers für Videokonferenzen, ließen viele Tester eher sprach- und ratlos zurück. Gerade mit Haaren scheint die von Apple noch als Beta bezeichnete Funktion ihre Probleme zu haben. Die Personas seien 'sehr beeindruckend, aber auch sehr schlecht', so das erste Fazit von Marques Brownlee. Nutzer können sich selbst ein Bild davon machen, wie die Personas bekannter YouTuber aussehen.

Zu den größten Kritikpunkten zählt das spürbare Gewicht der Vision Pro von gut 600 Gramm und der hohe Preis von mindestens 3500 US-Dollar (voraussichtlich rund 4000 Euro). Die Augen richten sich jetzt auf die Entwickler und das zukünftige App-Angebot, das letztlich mit darüber entscheidet, in welchen Bereichen sich das Apple-Headset sinnvoll einsetzen lässt.

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(lbe)