Wasserstoff-Flugzeuge: Hamburg will Drehscheibe für den Ostsee-Raum werden

Von Hamburg aus soll der regionale Flugverkehr wiederbelebt werden – und zwar mit Hilfe von Flugzeugen, die mit Wasserstoff betrieben werden.

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"Green Mobility" symbolisiert mit Wiese im Vordergund und dem Hamburger Flughafen im Hintergrund.

(Bild: Hamburg Airport / Oliver Sorg)

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Das von Hamburg Airport initiierte Projekt einer Wasserstoff-Infrastruktur für klimaneutrale Flüge im Ostsee-Raum wird von der EU gefördert. So kann das Baltic Sea Region Project ab November dieses Jahres für drei Jahre laufen, teilte Hamburg Airport mit. Unter seiner Leitung beteiligen sich insgesamt 16 Partner, darunter Finavia, Swedavia, Litauische Flughäfen, der Flughafen Riga und der Flughafen Tallinn, aus Deutschland sind Sylt Airport, Sylt Air, Lübeck Air und Lübeck Airport dabei.

In dem Projekt sollen die Voraussetzungen für eine Flughafen-Infrastruktur geklärt werden, die auf H2-angetriebene Flugzeuge ausgerichtet ist. Danach sollen alle Flughäfen so weit vorbereitet sein, dass sie in Eigenregie investieren und ihre Infrastrukturprojekte umsetzen können. Zum Ende des Projektzeitraums ist ein Demonstrationsflug mit einem wasserstoffbetriebenen Flugzeug ab Hamburg Airport geplant.

"Vor Kurzem haben wir gemeinsam mit Rotterdam The Hague Airport unsere Zusammenarbeit an einer Flugverbindung für wasserstoffbasierte Flugzeuge verkündet, nun bekommen wir grünes Licht für das Baltic Sea Region Project", sagte Hamburg-Airport Geschäftsführer Michael Eggenschwiler laut Mitteilung. "Wir haben uns als Flughafen das Ziel gesetzt, unsere CO₂-Emissionen bis 2035 auf Null herunterzufahren und auf Kompensationen vollständig zu verzichten."

In der Kooperation zwischen Hamburg und Rotterdam geht es darum, dass in drei Jahren zwischen den beiden Städten erstmals ein mit Wasserstoff betriebenes Flugzeug verkehren soll. Das Baltic Sea Region Project zielt darauf ab, den regionalen Flugverkehr wiederzubeleben. Daher sind an dem Projekt auch mehrere kleine Flughäfen und Fluggesellschaften beteiligt. Von den 4,8 Millionen Euro, die durch das EU-Förderprogramm "Interreg Baltic Sea Program" bereitstehen, bekommt Hamburg 1,1 Millionen Euro.

Die UN-Luftfahrtorganisation ICAO gab voriges Jahr als Ziel aus, dass die zivile Luftfahrt bis 2050 kein CO₂ mehr ausstößt. Die deutsche Luftfahrtindustrie zeigte im März dieses Jahres auf, dass dies möglich sei. Sie geht davon aus, dass 2025 erste Kurzstreckenflugzeuge mit Hybridantrieb starten können. Ab 2030 würde dem Kerosin SAF beigemischt, fünf Jahre später könnten die ersten mit Wasserstoff betriebenen Flugzeuge abheben. Das wäre vier Jahre später, als es sich nun die Flughäfen Hamburg und Rotterdam vorgenommen haben.

(anw)