Weiterer Rückschlag für DVD-Kopierer

Nur einen Tag nach der Entscheidung gegen RealNetworks hat auch Kaleidescape vor Gericht eine Niederlage erlitten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Erst gestern musste RealNetworks im juristischen Streit um seinen DVD-Kopierer "RealDVD" eine Schlappe einstecken, nun wurde bekannt, dass auch das US-amerikanische Unternehmen Kaleidescape, dessen DVD-Jukebox ebenfalls per Knopfdruck DVD-Inhalte verschlüsselt auf seine Festplatte kopiert, eine Niederlage gegen Hollywood erlitten hat: Das Unternehmen, das 2004 noch einen Rechtsstreit mit der DVD Copy Control Association (DVD CCA) gewonnen hatte, unterlag im Berufungsverfahren nun vor einem kalifornischen Gericht. Kaleidescapes CEO Michael Malcolm gab in einer ersten Reaktion gegenüber der Presse an, dass er von der Entscheidung sehr enttäuscht sei, sein Unternehmen nun aber bis vor das höchte US-amerikanische Gericht ziehen werde.

In dem Rechtsstreit zwischen der US-amerikanischen Filmindustrie und RealNetworks zugunsten der Filmbranche entschied Richterin Marilyn Hall Patel vom US-Bundesbezirksgericht, dass das Unternehmen bis zu einer Entscheidung in der Hauptverhandlung weder die Software noch ein dem Hardware-Referenzdesign "Facet" entsprechendes Gerät verkaufen darf. Die Richterin Marilyn Hall Patel hatte ausgeführt, dass das Anfertigen von Backups gekaufter DVDs durch den Kunden durchaus als "fair use" angesehen werden und damit legal sein könnte.

Andererseits sorge der Digital Millennium Copyright Act (DMCA) aus dem Jahre 1998 als Bundesgesetz dafür, dass es illegal sei, ein Gerät oder eine Software herzustellen oder zu vertreiben, die solche Kopien ermögliche. Laut Fred von Lohmann, Anwalt der Bürgerrechtsvereinigung Electronic Frontier Foundation, sei dies ein weiteres Beispiel, wie der DMCA Innovationen ausbremse – ohne in irgendeiner Weise etwas für den Kampf der Studios gegen die sogenannte "Piraterie" beizutragen. (nij)