Weltraumteleskop James Webb soll Heiligabend ins All gebracht werden

Der Hubble-Nachfolger ist eingeladen und verpackt. Die Ariane-5-Rakete mit dem Weltraumteleskop James Webb soll an Heiligabend um die Mittagszeit starten.

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James Webb Weltraumteleskop in der Ariane 5 Rakete über der Erde

James Webb Weltraumteleskop in der Ariane 5 Rakete (künstlerische Darstellung)

(Bild: ESA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Weltraumteleskop James Webb soll nach etlichen Verzögerungen am 24. Dezember um 13:20 Uhr auf den Weg gebracht werden. Die europäische Weltraumagentur ESA erklärte, dass der Hubble-Nachfolger nun erfolgreich an Bord der Ariane-5-Rakete eingekapselt wurde. Zuletzt hatte es noch ein "Kommunikationsproblem" zwischen dem Instrument und der Trägerrakete gegeben.

Am morgigen Dienstag wird das Weltraumteleskop einem finalen Test unterzogen. Sollte dieser erfolgreich sein, wird die Rakete am Mittwoch, dem 22. Dezember zur Startrampe gerollt. Zwei Tage darauf soll die Ariane 5 mit dem Weltraumteleskop dann starten, wie sowohl die US-Weltraumagentur NASA als auch die ESA mitteilte.

Eigentlich sollte das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) schon 2007 gestartet werden. Dann kam es aber immer wieder zu Verzögerungen und damit verbunden auch gigantischen Kostensteigerungen. Quasi auf der Zielgeraden hatte dann die Corona-Pandemie noch einmal für Verspätungen gesorgt. Im Herbst dieses Jahres war das äußerst sensible und hochkomplexe Instrument dann per Schiff von Kalifornien nach Französisch-Guayana gebracht worden, wo es seitdem auf den Start vorbereitet wird.

Ein "Vorfall" bei der Startvorbereitung hatte dann dafür gesorgt, dass der ursprünglich anvisierte Starttermin am 18. Dezember nicht mehr gehalten werden konnte. Danach galt der 22. Dezember als neuer Termin. Das Kommunikationsproblem führte aber zu einer weiteren Verzögerung, sodass ein Start frühestens Heiligabend erfolgen könne. Auf diesen Termin läuft es nun hinaus.

Das JWST ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der ESA und der kanadischen Weltraumagentur CSA. Das Teleskop soll nach dem Start mit einer Rakete des Typs Ariane 5 zum sogenannten Lagrange-Punkt L2 fliegen, der viermal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. Dort soll es ungestört unter anderem in die Frühzeit des Universums blicken können. Dafür wird es in einer äußerst komplizierten Prozedur mit vielen möglichen Fehlerquellen dort den riesigen Spiegel ausklappen.

Nachträgliche Reparaturen sind mit der aktuell verfügbaren Technik nicht möglich. Daher muss absolut sichergestellt werden, dass bei den Vorbereitungen alles nach Plan läuft. Wie Thomas Zurbuchen von der NASA laut SpaceNews erklärte: "An Raketenstarts beteiligte Personen wissen, dass Probleme von Zeit zu Zeit auftreten. Es ist nur so, wenn es um Webb geht, gibt es keine kleinen Probleme."

(fds)