Wenig Fortschritte bei Konferenz über Domain Names

Die im Aufbau befindliche Internet Corporation for Assigned Names and Numbers zeigte sich bei ihrer dreitägigen Konferenz in Berlin hauptsächlich mit der Konsensfindung über die eigenen organisatorischen Strukturen beschäftigt.

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Von
  • Arne Mertins

Die Pressekonferenz der im Aufbau befindlichen Internet Corporation for Assigned Names and Numbers zum Abschluß der dreitägigen Konferenz heute in Berlin konnte mit wenigen Ergebnissen aufwarten. Die Organisation, vertreten durch Übergangspräsidentin Esther Dyson, zeigte sich hauptsächlich mit der Konsensfindung über die eigenen organisatorischen Strukturen beschäftigt.

Zwei von drei Organisationen, die sich mit spezifischen Fragestellungen beschäftigen und den endgültigen ICANN-Verwaltungsrat wählen werden, wurden ins Leben gerufen. Die Domain Name Supporting Organization (DNSO) wird sich mit der Zukunft des Domain Name Systems und somit auch mit der Vergabe von Top Level Domains beschäftigen. Die Protocoll Supporting Organization (PSO) soll vor allem die Implementierung des für die Erweiterung des Adreßraums im Netz dringend benötigten Internet-Protokolls der nächsten Generation (Ipv6) beschleunigen. So steht noch die Gründung der Address Supporting Organization (ASO) aus, die mehr oder weniger die Aufgaben der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) übernehmen wird.

Trotz des von Esther Dyson verkündeten Anspruchs, die gesamte Internet-Community mit ICANN zu repräsentieren, zeigten sich vor allem Vertreter des nichtkommerziellen Sektors enttäuscht. Ihnen wurde eine Rolle in der DNSO vorerst verwehrt, mit der Begründung, daß die verschiedenen Gruppen selbst untereinander zerstritten seien. So dominieren Registrierungsunternehmen, Industrie- und Regierungsvertreter. Über den verbleibenden starken Einfluss insbesondere der US-Regierung gab es schon am Vortag emotionalisierte Diskussionen.

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