Wie Thermomix, nur für Bier | Grainfather im Test

Kann man ohne Vorkenntnisse Bierbrauen? Indem man einfach den Anweisungen des Bluetooth-Braukessels Grainfather G30 folgt? c't 3003 hat's ausprobiert.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Die Brau-Anlage Grainfather G30 V3 für 850 Euro verspricht hochautomatisiertes Bierbrauen. c't 3003 hat ausprobiert, ob man das Gerät auch ohne Vorkenntnisse bedienen kann.

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Kuckt mal hier, das bin ich, wie ich versuche Bier zu brauen, obwohl ich überhaupt keine Ahnung habe vom Bierbrauen. Möglich machen soll es dieser Apparat hier, der Grainfather G30 V3. Das ist eine Brauanlage, die per Bluetooth mit einer App verbunden ist. Und in der App kann ich dann einfach Open-Source-Bierrezepte raussuchen, drauftippen und die Anlage sagt dann Schritt für Schritt, was ich machen muss. Also sowas wie “Jetzt 35 Gramm Tettnanger Aromahopfen reinkippen”.

Der Grainfather G30 V3 kann in einem Rutsch 25 Liter Bier brauen und kostet 850 Euro.

Was uns jetzt interessiert: Ist das Teil wirklich so einfach zu bedienen, dass ich ohne jegliche Bierbrau-Kenntnisse am Ende was Trinkbares rauskriege? Das probiere ich in diesem Video aus. Bleibt dran!

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

So, und jetzt gehen wir mal zu meinem c’t-Kollegen Jan Mahn, der kennt sich aus mit Bierbrauen und bei dem kann ich den Grainfather ausprobieren.

[Brauvorgang: Wir bieten für diesen Teil kein Transkript an, da man der Audiospur ohne Bild inhaltlich nicht folgen kann.]

Also, ich muss sagen: Ich fand das ziemlich einfach, dieses Bierbrauen. Ich würde mal schätzen, dass so 90% der Arbeitsschritte so waren, dass ich die einfach mit den Anweisungen aus der App heraus umsetzen konnte. Für ein paar Sachen brauchte ich allerdings Jan oder halt die Anleitung, zum Beispiel, dass man den Malzkorb mit dieser Metallstange hochziehen kann und dann mit so einer Drehung oben einhaken. Außerdem fehlte in der App der Arbeitsschritt ganz am Ende mit dem Würzekühler.

Aber klar, wenn man große Töpfe hat und Thermometer und Bock auf stundenlanges Umrühren, dann kann man das auch alles manuell machen. Hätte ich aber ehrlich gesagt keinen Bock drauf. Mit dem Grainfather könnte ich mir das durchaus vorstellen, dass so als Hobby zu machen, das hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht. Aber: 850 Euro ist natürlich echt 'ne Stange Geld. Mitgeliefert sind übrigens

  • Braukessel mit Pumpe und Heizung
  • Malzkorb (ein Siebeinsatz, den man in den Kessel tut)
  • Würzekühler (das ist so eine Rohrkonstruktion, durch die die heiße Würze durchfließt und gleichzeitig kaltes Wasser aus dem Wasserhahn)
  • und außerdem alle Schläuche und Rohre, die man braucht

Zusätzlich muss man aber natürlich die Zutaten kaufen, also Malz, Hopfen und Hefe, das sind etwa 40 Euro für 25 Liter. Und ihr braucht auch noch einen Behälter, wo das Bier eine Woche drin gären kann und halt was zum Einfüllen am Ende, also ein Fass oder Flaschen.

Also ich sag’ mal, wenn ihr jetzt schon wisst, dass ihr wirklich regelmäßig Bierbrauen wollt, dann könnte so eine Grainfather-Investition was für euch sein. Das ist schon ein praktisches Gerät, auch wenn wir vor allem bei der App-Anbindung auch ein paar negative Sachen gefunden haben. Zum Beispiel haben unsere Testgeräte, also Handys bzw. Tablets, während des Brauens manchmal die Verbindung verloren; und außerdem sind die Bewertungen in der Rezeptdatenbank zumindest zurzeit, nicht wirklich nützlich. Es gibt zwar 17.000 Bier-Rezepte, aber das Rezept mit den meisten Bewertungen hat gerade mal 51 Daumen nach oben. Also das reicht nicht, um einschätzen zu können, welche Rezepte gut sind und welche nicht.

Aber wie gesagt: Der Grainfather nimmt einem wirklich viel Arbeit ab, sodass man viel entspannter brauen kann, und da nicht immer die ganze Zeit neben stehen muss und umrühren und auf die Temperatur aufpassen und so. Nur halt nicht ganz billig. Oder wie seht ihr das?


c't 3003 ist der YouTube-Channel von c't. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen und Lukas Rumpler sowie die Video-Producer Şahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.

(jkj)