Wie entsteht Zukunft? | heise meets ...

"Wir müssen wieder auf die Spitze des Berges kommen, denn die Zukunft wird besser als das heute", sagt Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky von 2bAHEAD.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Gisela Strnad
Inhaltsverzeichnis

Zukunft hat verschiedene Dimensionen, ob unternehmerisch oder persönlich. Jede Zukunft kann mit wissenschaftlichen Methoden prognostiziert werden. Viele Menschen in Deutschland begegnen dem Thema Zukunft mit Skepsis oder Angst. Zukunftsforscher und Gründer von 2bAHEAD, Sven Gabor Janszky, bestätigt dieses, merkt aber an: "Zukunftsskepsis ist nicht normal. In anderen Ländern gibt es diese Skepsis nicht. Dabei ist es wahrscheinlich, dass die Zukunft für die meisten Menschen besser wird. Um positiver in die Zukunft zu schauen, müssen wir unsere Informationsquellen umlenken. Denn die Zukunft ist oft nur einen 'Klick' entfernt." Ein Tipp sind die "Top 100 to follow", (Registrierung erforderlich) zur Stärkung des "Growth Mindset" verlinken Sie sich mit den „Zukunftsdenkern“ unserer heutigen Zeit. Denn die wissenschaftliche Zukunft entsteht nicht per Naturgesetz. Zukunft entsteht durch Entscheidungen von Menschen. Die Mitarbeiter von 2bAHEAD stehen mit rund 1500 Entscheidern auf der Welt im Dialog.

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Unternehmen, die immer noch die SWOT-Analyse, als Methode für ihre strategische Weiterentwicklung anwenden, kommen oft nach 18 Monaten an einen Punkt, an dem die Prognosen nicht mehr passen. Besser passt für eine langfristige Entwicklung, über fünf Jahre, die "Back Casting Methode". Dabei wird zunächst die Entwicklung der definierten Branche in den nächsten fünf Jahren betrachtet. Der individuelle Strategieprozess beginnt, mit der letzten Maßnahme, die in fünf Jahren umgesetzt werden soll und wird zurück geplant bis zum heutigen Tag. Danach können die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden.

Sven Gabor Janszky ist Zukunftsforscher und Gründer von 2bAHEAD.

Sven Gabor Janszky erläutert einige Megatrends, auf die wir uns in den nächsten Jahren einstellen müssen. "KI/AI – Prognosen – Decision Making AI, Quanten Computing – klassische Rechenzentren werden durch Quantencomputer abgelöst, da diese in zehn Jahren sehr viel günstiger sein werden. Als Anwendungen werden Simulationsverfahren, für eine Veränderung, in vielen Bereichen sorgen. Wir werden in Deutschland in eine Vollbeschäftigung kommen. Durch die Babyboomer Jahre gehen bis 2025 6,5 Millionen Menschen in Rente. Dadurch wird sich eine Lücke von etwa drei Millionen unbesetzten Stellen ergeben. Die Ära der Vollbeschäftigung wird dann circa 20 Jahre andauern.

Fast jedes Unternehmen wird in den nächsten zehn Jahren ein Metaversum haben. Es bedeutet, dass wir keine Bildschirme mehr benötigen, um die virtuelle Welt zu empfangen. Hologramme oder intelligente KI-Systeme werden eine neue virtuelle Welt schaffen. Es wird dann beispielsweise möglich sein, mit dem verstorbenen Opa zu telefonieren (Patent ist bereits seit einem Jahr von Google vorhanden). Daraus wird eine neue Ökonomie entstehen, die Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet.

Aber auch im Umfeld des Menschen wird es viel neue Technologien geben, die unsere Leben verlängert oder verbessert – etwa Genanalysen, Genreparaturen, künstliche Organe. Kinder, die heute geboren werden, haben damit die Chance ca. 120 Jahre alt zu werden. Zudem wird es ermöglichen, ein "Brain Computer Interface" – also ein digitales Abbild von mir – als Person zu erschaffen. Damit gibt es die ersten "unsterblichen" Menschen. Damit tun sich aber auch eine ganze Reihe von gesellschaftspolitischen Problemen auf, die geklärt werden müssen.

Sven Gabor Janszky sagt, "ich wurde mal gefragt, warum es in der Schule nicht das Fach 'Zukunft' gibt. In dem jede Schüler lernen kann, wie sich die persönliche Zukunft in den nächsten Jahren verändern wird. Damit wäre auch der Zukunftsskepsis vorgebeugt." In einem Mentoringprogramm können alle Interessierten dieses Thema nachholen. Interessanterweise, sind derzeit 80 Prozent der Mentees zwischen 50 und 60 Jahre alt.

Der Ratschlag von Sven Gabor Janszky ist: "Unsere Eltern und Großeltern haben nach dem Krieg, 24 Stunden, sieben Tage die Woche gearbeitet, damit es den Kindern mal besser geht. Dieser Gedanke ist verloren gegangen. Damals dachten wir, wir stehen in Deutschland auf dem Gipfel des Berges. Dabei hat uns in den Achtzigerjahren schon das Silicon Valley überholt und heute überholen uns die chinesischen Megacitys. Dass wir in Deutschland auf der Spitze des Berges stehen ist Blödsinn. Wir stehen unten und müssen schnell schauen, dass wir wieder auf den Berg besteigen."

(vza)