Wie menschlich dürfen Roboter sein?

Maschinenwesen werden uns immer ähnlicher. Vielen Menschen aber werden sie dadurch unheimlich. Roboterforscherin Heather Knight erklärt im Interview, wie sie uns näher kommen können, ohne uns zu verstören.

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Von
  • Jens Lubbadeh

In der neuen Ausgabe von Technology Review (online zu bestellen) äußert sich Roboterforscherin Heather Knight zum Spannungsfeld zwischen Mensch und Roboter und wie die Beziehungen zwischen beiden verbessert werden können.

Für Knight ist menschenähnliches Verhalten wichtiger als humanoides Aussehen, das viele Menschen eher ängstige: "Wenn Roboter in einem isolierten Bereich arbeiten, brauchen sie sich tatsächlich nicht wie Menschen zu benehmen. Sie müssen nicht einmal wissen, dass wir existieren", so Knight. Anders sehe es jedoch bei Robotern aus, die direkt mit uns zu tun hätten. "Wenn sie mit uns spielen oder den Tisch abräumen, sollten sie grundsätzliche soziale Regeln verstehen."

Dabei gebe es in der Robotik noch viel Luft nach oben: "Wir haben auf dem Weg zu einer wirklich sozialen Maschine gerade einmal die Oberfläche angekratzt", sagte Knight im Interview. Die Beziehungen zwischen Mensch und Maschine seien ausbaufähig, Studien hätten gezeigt, dass Menschen Roboter automatisch als soziale Charaktere wahrnehmen. "Wir haben längst eine Bindung zu Maschinen. Aber es wird noch sehr lange dauern, bis wir mit Maschinen Freundschaften schließen können."

Heather Knight promoviert derzeit am Robotik-Institut der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh. Sie forscht an der Schnittstelle von Robotik und Entertainment. Mit ihrer Firma MarilynMonrobot bringt sie sozial intelligente Roboter auf Bühnen und schafft nach eigenen Worten eine sensorbasierte elektronische Kunst. Knight ist Gründerin des „Robot Film Festival“ sowie des „Cyborg Cabaret“

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(jlu)