X-Prize Foundation und NASA konkretisieren Aufgaben der "Lunar Lander Challenge"

Für den mit 2,5 Millionen US-Dollar dotierten Wettbewerb muss ein Fluggerät gebaut werden, das in der Lage ist, von der Erde aufzusteigen, einige Zeit in der Luft zu bleiben und schließlich auf einem mondoberflächenähnlichen Terrain sicher zu landen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat inzwischen die Aufgabenstellung der mit 2,5 Millionen US-Dollar dotierten "Lunar Lander Analog Challenge" konkretisiert. Der Wettbewerb aus dem Centennial-Challenge-Programm ("Jahrhundert-Herausforderungen") der NASA wird von der X-Prize Foundation koordiniert und soll im Rahmen des X-Prize-Cups Mitte Oktober in Las Cruces (New Mexico) ausgetragen werden. Kernaufgabe des Wettbewerbs ist der Bau eines Fluggeräts mit Raketenantrieb, das in der Lage ist, vertikal von der Erde aufzusteigen, einige Zeit in der Luft zu bleiben und schließlich auf einem mondoberflächenähnlichen Terrain sicher zu landen.

Die "Lunar Lander Analog Challenge" besteht dabei aus zwei Teilen: Beim mit 500.000 US-Dollar dotierten "Level 1" müssen die Fluggeräte eine Höhe von 50 Meter erreichen und mindestens 90 Sekunden in der Luft bleiben, bevor sie zentimetergenau auf einem 100 Meter entfernten Landeplatz senkrecht niederschweben. Für "Level 2" wird die Schwebezeit auf 180 Sekunden verdoppelt, dafür erhält der Sieger allein 1,25 Millionen US-Dollar; 500.000 US-Dollar bekommt der Zweitplatzierte, 250.000 US-Dollar sind für den dritten Platz ausgelobt. Die NASA stellt zwei Millionen US-Dollar Preisgeld zur Verfügung, der Rest kommt von einem bislang nicht genannten Sponsor.

Im Rahmen ihres Centennial-Challenge-Programms lobt das Exploration Systems Mission Directorate (ESMD) der NASA regelmäßig hoch dotierte Preise aus, die private Entwicklerteams motivieren sollen, intelligente Lösungen für unterschiedlichste Probleme der Raumfahrt zu entwickeln. Von der "Lunar Lander Analog Challenge" verspricht sich die Raumfahrtbehörde vor allem neue Ideen für den Bau von Mondlande-Modulen. Expeditionen zum Erdtrabanten haben nicht nur die USA, sondern auch China und Japan geplant.

Die X-Prize Foundation hatte mit dem Ansari X-Prize den lange Zeit höchstdotierten Wettwerb für private Raumflüge ausgeschrieben. Die zehn Millionen US-Dollar gewann im Oktober 2004 schließlich die Firma Scaled Composites mit ihrem SpaceShipOne. Aufgabe waren zwei erfolgreiche Flüge in eine Höhe von über 100 Kilometer innerhalb von zwei Wochen mit einem privat finanzierten und mindestens zu 90 Prozent wiederverwendbaren Raumschiff. Nach internationaler Konvention beginnt in dieser Höhe der Weltraum. Der derzeit höchstdotierte Preis für einen privaten Weltraumflug wird von einem US-Multimillionär ausgelobt: Wer bis spätestens 10. Januar 2010 ein Raumgefährt bastelt, das 400 Kilometer Richtung All düsen kann, erhält von Robert Bigelow einen Scheck über 50 Millionen US-Dollar. (pmz)