Zoom erhält eine eigene Textverarbeitung

Videokonferenzen brauchen eine native Textverarbeitung – meint Zoom, und führt bald ein eigenes Docs ein. Es soll sich nicht nur für Dokumente eignen.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Textverarbeitung direkt in der Videokonferenz und im Chat: Mit Docs erhält Zoom ein neues Werkzeug zur Zusammenarbeit. Es handelt sich jedoch trotz des Namens nicht um eine mit Google Docs oder Microsoft Word gleichgestellte Anwendung, sondern um einen insbesondere um Kollaborationsfunktionen erweiterten Editor. Wie die Konkurrenten Microsoft Teams und Slack soll sich Zoom so zur zentralen Arbeitsplatz-App mausern.

Um die Erwartungen zu erfüllen, bietet Zoom Docs – neben den üblichen Formatierungsoptionen – Features für Tabellen, Listen und Zeitleisten. Entsprechend soll sich die Applikation laut Ankündigung nicht nur für reguläre Dokumente, sondern ebenso für Wikis und zum Prozess- und Workflow-Management eignen. Hierfür lassen sich die Seiten in dedizierten Ordnern sammeln und hierarchisch organisieren, um sie anschließend mit anderen Anwendern zu teilen.

Ferner hat Docs Zugriff auf die in Zoom bereitgestellten Informationen: So können Nutzer im Editor etwa auf ihre Kollegen verweisen, um ihnen Aufgaben zuzuweisen. Des Weiteren ist die Anwendung mit den Erweiterungen von Drittanbietern verknüpft, um zum Beispiel deren Daten in ein Dokument zu übernehmen.

Ein KI-Assistent gehört derzeit zum guten Ton, in Docs kann er auf Prompt-Zuruf Inhalte erstellen – als Beispiel gibt Zoom einen auf diese Weise automatisch generierten Entwurf für die Finanzplanung eines Projekts an. Auch hier kann das Programm auf alle in Zoom zusammenlaufenden Informationen zugreifen. Der KI-Assistent sei voraussichtlich jedoch nicht in allen Regionen verfügbar, Zoom geht hier aber nicht auf Details ein.

Allgemein verfügbar ist Zoom Docs noch nicht, Nutzer sollen es im Laufe des Jahres 2024 erhalten. Zum Start soll die Anwendung für alle Clients – Desktop, Apps und Web – erscheinen.

Hauptkonkurrent Microsoft Teams integriert das hauseigene Word – wobei die Lizenzbündelung der beiden nach dem Kartellverdacht der EU-Kommission jetzt ein Ende hat. Abseits der klassischen Textverarbeitung offeriert Microsoft selbst passende Erweiterungen für Wikis oder die Projektplanung. Auch Slack bietet bereits seit 2022 ein mit Zoom Docs vergleichbares Feature, Canvas genannt.

(fo)