Zufallsexperte: ACM Turing-Award geht in diesem Jahr an Avi Wigderson

Der Mathematikprofessor Wigderson lehrt und forscht zu theoretischer Informatik an der Uni Princeton, speziell zu Zufallszahlen.

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Der Preisträger des Turing Award 2023 heißt Avi Wigderson. Das hat die Association for Computing Machinery (ACM) auf ihrer Webseite und in einer Pressemitteilung verkündet. Der Informatiker ist derzeit Inhaber eines Lehrstuhls am Institut für Mathematik der Uni Princeton im US-Bundesstaat New Jersey. Sein Spezialgebiet innerhalb der theoretischen Informatik ist der Zufall.

In seiner vier Jahrzehnte umfassenden Karriere hat der in Israel geborene und aufgewachsene Wigderson entscheidende Beiträge zum Verständnis der Eigenschaften von Zufallszahlen und -algorithmen geleistet. So zeigte er, dass deterministische Algorithmen unter bestimmten Bedingungen ein adäquater, wenn auch etwas langsamerer Ersatz für probabilitische Algorithmen sind.

Für Wigderson ist es nicht die erste prestigeträchtige Auszeichnung. Im Jahr 2021 erhielt er den Abel-Preis, der analog zum Turing-Award in der Informatik, als inoffizieller Nobelpreis für Mathematik gilt. Zudem stehen auf dem Kaminsims des hochdekorierten Amerikaners der Gödel-Preis für theoretische Informatik, der Knuth-Preis und der Dijkstra-Preis für Verdienste um das verteilte Rechnen.

Der Turing Award wird jährlich von der ACM vergeben und gilt höchstrangige Auszeichnung für Informatiker. Er ist nach Alan Turing, dem britischen Mathematiker und Pionier der Informatik und Kryptologie, benannt. Seit 2014 ist der Preis mit 1 Million US-Dollar dotiert. Bekannte Preisträger sind Donald Knuth (1974), Edsger W. Dijkstra (1972) und der kürzlich verstorbene Niklaus Wirth (1984). Im vergangenen Jahr ging der Turing Award an den Gründer der Netzwerkfirma 3com, Robert Metcalfe. Er hatte – angeblich auf einer Serviette – das Ethernet erfunden.

(cku)