Zurück ins Kino: Apple setzt auf große Spielfilme als Streaming-Zugpferd

Scorseses "Killers of the Flower Moon" ließ Apple sich über 200 Millionen US-Dollar kosten. Mehrere Großproduktionen starten auf der Leinwand – statt bei TV+.

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Killers of the Flower Moon bei Apple TV+

Vorerst nur ein Platzhalter ohne Termin: Der Scorsese-Film auf TV+.

Lesezeit: 2 Min.

Apple testet eine neue Strategie für seinen Streaming-Dienst: Statt Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" exklusiv bei TV+ zu veröffentlichen, um so neue Abonnenten zu locken, läuft der Film ganz klassisch auf der großen Leinwand in Kinos an. In Deutschland ist der Kinostart am 19. Oktober angesetzt. Apples Streaming-Dienst bringt den Spielfilm dann mit Verzögerung, ein konkreter Termin liegt bislang nicht vor. Die Veröffentlichung auf Apple TV+ liege mindestens 45 Tage hinter dem Kinostart, heißt es derzeit in der Branche.

Über eine Milliarde US-Dollar pro Jahr will Apple nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg in Spielfilme stecken, die zuerst im Kino starten. "Killers of the Flower Moon", dessen Produktion Apple angeblich rund 200 bis 250 Millionen US-Dollar kostete, sei dabei erst der Anfang. Ähnlich sieht das Konzept für Ridley Scotts "Napoleon" und Matthew Vaughns "Argylle", die im November respektive Februar 2024 ihr Kino-Debüt geben. Auch für Apples geplanten Formel-1-Streifen mit Brad Pitt ist der Frühstart auf der Kinoleinwand vertraglich vorgesehen. Für die gebeutelte Kinobranche sei das ein Lichtblick, zumal Konkurrenten wie Amazon ähnliche Pläne haben.

Im Unterschied zur einstigen Filmverwertungskette, bei der Filme oft ein gutes halbes Jahr rein im Kino zu sehen waren, ist das von Apple gewählte Zeitfenster vergleichsweise kurz. Im teuren Kampf um Streaming-Abonnenten und wegen der Coronaviruspandemie starteten aber viele Kinofilme in den vergangenen Jahren zeitgleich als Streaming-Angebot. Apples Ziel sei es, mit der Rückkehr zum Kino die großen Filmemacher als Partner zu gewinnen und zugleich mehr Aufmerksamkeit für die TV+-Inhalte zu generieren, merkt die Finanznachrichtenagentur an. Für den Kinovertrieb der Spielfilme arbeitet Apple dem Bericht zufolge mit unterschiedlichen klassischen Filmstudios zusammen, darunter Paramount, Universal Pictures und Sony Pictures. Die Filme werden aber jeweils von Apple bezahlt und gehören dem Konzern.

Der Katalog von Apple TV+ ist auch mehrere Jahre nach dem Start vergleichsweise klein, Apple setzt fast ausschließlich auf Exklusivinhalte, Eigenproduktion und inzwischen auch verstärkt auf Sport. Offizielle Abonnentenzahlen gibt es nicht. Analysten spekulieren, dass Apple bis Jahresende die 40-Millionen-Marke knacken könnte.

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(lbe)