heise meets …Chatbots werden sich durchsetzen – Arbeitgeber müssen reagieren

ChatGPT hat starke Auswirkungen. Alexander von Gernler warnt: Entscheider in Firmen müssen sich wichtigen ethischen Fragen und neuen Verantwortungen stellen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Elmar Salmutter

Alexander von Gernler verantwortet die Abteilung "Research & Innovation" bei der Genua GmbH und fungierte bis 2021 als Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik e. V. Der studierte Informatiker beschäftigt sich nicht nur mit dem Thema IT-Sicherheit, sondern auch mit Ethik, IT und künstlicher Intelligenz. Durch den KI-Hype, der in letzter Zeit besonders durch das Aufkommen des textbasierten Chatbots ChatGPT von der US-amerikanischen Firma OpenAI ausgelöst wurde, rückt die Ethik in der KI immer stärker in den Mittelpunkt.

"ChatGPT ist der Aufhänger schlechthin, weil es eine ganz neue Qualität von KI sichtbar und begreifbar für die breite Bevölkerung macht", begründet er das enorme Interesse. "Jeder kann mit der Maschine chatten, wenn er möchte."

In der Praxis bedeutet das, dass sich zum Beispiel Eltern und Lehrkräfte sorgen, was das mit dem Lernverhalten und den Fortschritten der Kinder macht. Unternehmen beschäftigt hingegen, ob und wann sie auf den KI-Zug aufspringen sollen. Hier warnt von Gernler vor übereiltem Aktionismus und merkt an, sich erst über die Bedürfnisse der Firma im Klaren zu werden. Erst dann ergebe es Sinn, über konkrete KI-Maßnahmen nachzudenken. Dafür müsse man kein IT-Experte sein, sondern nur die Natur der Technik verstehen. Als Negativbeispiel nennt der Fachmann die Blockchain, die vor ein paar Jahren in aller Munde war, nun aber nur noch ein Nischendasein fristet.

Alexander von Gernler

Dennoch müssen sich Unternehmen mit auf Sprache und Text basierender KI beschäftigen, rät Alexander von Gernler. "Da ist jetzt plötzlich etwas, das kann auf Knopfdruck irgendwelche Texte generiert, die eloquent wirken", sagt er, schränkt aber ein, dass die Texte bis jetzt inhaltlich nicht immer korrekt und sinnvoll sind. Dennoch machen sich zum Beispiel Redakteure darüber Gedanken, ob sie bald durch einen Chatbot ersetzt werden. Stichwort: Effizienzpotenziale. Durch den Wettbewerbsdruck werden erste Firmen damit anfangen, Menschen durch ChatGPT zu ersetzen, so von Gernler – trotz aller Risiken. "Dieser Effizienz werden sich dann alle anpassen müssen oder einen wirtschaftlichen Nachteil in Kauf nehmen."

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Außerdem könne diese Technologie auch gegen Unternehmen eingesetzt werden, beispielsweise bei Bewerbungsanschreiben, die die KI und nicht mehr der Mensch verfasst hat. Auch die IT-Sicherheit sei betroffen, so von Gernler – und nennt das Thema Social Engineering, das seiner Meinung nach im negativen Sinn revolutioniert wird. Stichwort: Identitätsdiebstahl. Sprich: Die Maschine imitiert echte Personen und gibt sich als sie aus, um bestimmte (kriminelle) Ziele zu erreichen.

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