heise meets … Der Chief Happiness Officer hilft auch gegen Fachkräftemangel

Jesse Demel, Chief Happiness Officer bei itemis, vermittelt den Beschäftigten: Du hast Platz hier. Das ist deine Firma. Das hilft auch der Unternehmensführung.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Praschma

17 Standorte in 4 Ländern: Dem Softwareunternehmen itemis AG geht es um deutlich mehr als um Bespaßung ihres Personals mit Grillfesten und Obstschalen im Office. Das machen Jesse Demel und sein CEO Jens Wagener im aktuellen Doppelinterview für heise meets deutlich. "Glück" ist hier kein Selbstzweck. Die Arbeit des Chief Happiness Officers (CHO) soll einen Teil der Unternehmenskultur erlebbar machen, den es schon seit rund 20 Jahren gibt. Und das bewährt sich.

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Demel begann am Standort Hamburg als Feelgood Manager, wo er in engem Kontakt mit den Beschäftigten für eine positive Arbeitsatmosphäre sorgen sollte – auch mit herkömmlichen Maßnahmen wie Team-Events oder Workshops. Aber schon bald rückten auch Themen wie Diversität und Inklusion stärker in den Mittelpunkt.

Jens Wegenser (links) und Jesse Demel (rechts).

(Bild: Privat)

Aus den USA war Jesse Demel gewohnt, Neues auszuprobieren. Zum Beispiel bei der Inklusion: Die Beschäftigung von Menschen mit Blindheit in der Softwareentwicklung ist dort bereits viel weiter verbreitet als hierzulande – wieso diesen Weg nicht ebenfalls beschreiten? Der Nutzen ist dabei wie bei vielen anderen CHO-Aufgaben vielseitig. Jens Wagener spitzt das zu: "Wir machen nichts, ohne dass wir etwas davon haben." itemis gelinge es immer wieder, Fachkräfte zu gewinnen, die wegen der Arbeitsbedingungen ins Boot kommen, obwohl andere Firmen mehr zahlen.

Die Vereinsamung im erzwungenen Homeoffice bei der Corona-Pandemie war für itemis der Impuls, mit Demel als CHO die Unternehmenskultur zu beleben. Das geht über die Work-Life-Balance hinaus – vielmehr soll Demel für die Beschäftigten den konstanten Aufforderungscharakter verkörpern, eigene Wünsche, Potenziale und die professionelle Kreativität mit dem Job zu in Deckung zu bringen. Eine Verschmelzung von Work und Life, aber zur Zufriedenheit beider Seiten.

Der itemis-CHO macht seine Arbeit nicht im luftleeren Raum, er ist Teil der neu geschaffenen Abteilung "People and Culture". Das Aufgabenfeld befindet sich noch in der Aufbau- und Evaluierungsphase. Eine Herausforderung sind dabei durchaus die kulturellen Unterschiede zwischen den Standorten – wobei durchaus Hamburg und Stuttgart weiter auseinander liegen können als etwa Deutschland und Österreich.

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Im Unterschied zu einer herkömmlichen HR-Abteilung soll der CHO bei itemis so etwas wie ein Evangelist, also ein Prediger der Happiness-Idee sein, der diese Kultur zu den Leuten trägt – ohne sie von oben zu verordnen. Demel weiß: "Du kannst ein Pferd zum Wasser führen, aber du kannst es nicht zwingen zu trinken." Das scheint zu funktionieren, denn sogar die Beteiligungsquote der Beschäftigten beim Kauf von Firmenanteilen ist überdurchschnittlich.

(vbr)