iPhone 12: Apple passt Sendeleistung mit Update an – nur in Frankreich

Apple reagiert auf die Bedenken hinsichtlich der Funkstrahlung des iPhone 12 mit einem Update und kritisiert das Testprotokoll der französischen Behörde.

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iPhone vor Mobilfunkmast

(Bild: Shutterstock/Juan Aunion)

Lesezeit: 2 Min.

Das nächste größere iOS-Update soll die Sendeleistung des iPhone 12 in Frankreich anpassen. Wenn diese iPhone-Modellreihe beim Telefonieren etwa abseits des Körpers auf einem Tisch liegt, erhöht iOS 17.1 die Leistung dann nicht länger automatisch – wie es sonst der Fall ist, teilte Apple mit. Entsprechend sei bei solcher Verwendung in Frankreich künftig mit einer geringeren Mobilfunkleistung des iPhone 12 zu rechen, erläutert der Hersteller. Die meisten Nutzer würden aber "voraussichtlich keine Auswirkungen bemerken". iOS 17.1 ist derzeit noch im Betatest und dürfte bis Ende Oktober für die Allgemeinheit zum Download freigegeben werden.

Apple kritisierte zugleich das Testprotokoll der zuständigen französischen Behörde, die Anfang September ein Verkaufsstopp für das iPhone 12 wegen der Überschreitung eines Grenzwertes verhängt hatte. Der dortige Test setze voraus, dass das Telefon die körpernahen SAR-Grenzwerte auch dann einhält, wenn es gar nicht direkt am Körper verwendet wird, erläutert der Konzern. "Diese Entscheidung steht nicht im Einklang mit internationalen Standards". Das iPhone 12 "erfüllt oder übertrifft" alle geltenden Vorschriften.

Das iPhone erkennt seit Langem über Sensoren, ob der Nutzer es am Körper trägt oder es aber auf einer festen Oberfläche wie einem Tisch liegt, so Apple weiter. Dadurch "kann das Gerät die Sendeleistung bei der Verwendung abseits des Körpers leicht erhöhen und optimieren".

Bei einer Überprüfung war die für Funktechnik zuständige ANFR (L'agence Nationale des Fréquences) bei der Messung direkt am Körper auf eine über den Grenzwerten liegende spezifische Absorptionsrate (SAR) beim iPhone 12 gestoßen und hatte daraufhin Anfang September Schritte gegen Apple eingeleitet. Ohne das jetzt in Aussicht gestellte Software-Update drohte dem Hersteller sogar ein kostspieliger Rückruf dieser Modelle in Frankreich. Das iPhone 12 nahm der Hersteller praktisch zeitgleich – mit der Einführung des iPhone 15 – aus dem Programm.

Auch andere europäische Länder hatten daraufhin Bedenken gezeigt und teils eine Prüfung in Aussicht gestellt. Offenbar warten manche lokale Aufsichtsbehörden jetzt auf weitere Schritte auf europäischer Ebene. Apples Software-Anpassung ist derzeit nur spezifisch für Frankreich vorgesehen.

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(lbe)