iPhone 15 wohl noch immer mit Qualcomm-5G

Apple arbeitet seit Jahren an eigenen Mobilfunkchips, etwa in Deutschland. Doch fertig sind die nicht – und werden es wohl auch im kommenden Jahr nicht werden.

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iPhone 14 und iPhone 14 Plus

Nachdem iPhone 14 kommt das iPhone 15.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Versuche, ein eigenes Mobilfunkmodem fürs iPhone zu kreieren, um sich damit endgültig von der Qualcomm-Abhängigkeit zu lösen, schreiten zwar voran, werden aber wohl noch weitere Jahre in Anspruch nehmen. Im kommenden iPhone 15, das für Herbst 2023 erwartet wird, soll noch immer keine Apple-Funktechnik stecken. Das berichtet das in Taiwan erscheinende Elektronikfachblatt DigiTimes. Den Angaben zufolge wird auch darin noch Qualcomm Lieferant der 5G-Technik sein, egal bei welchem Modell.

Der iPhone-Hersteller investiert enorme Summen in die Schaffung eigener Mobilfunktechnik. Ein Standort ist – neben San Diego, wo auch Qualcomm wichtige Entwickler beschäftigt – auch das deutsche München, wo einst Infineon und danach die von Apple übernommene Intel-Mobilfunkabteilung ihren Sitz hatte. Zuletzt soll Apple dort eine Milliarde Euro in die Hand genommen haben. Das neue "Silicon Design Center" in der Karlstraße kümmert sich auch um weitere wichtige Bauteile in iPhone und Co.

Im iPhone 14 steckt aktuell Qualcomms Snapdragon X65. Das aktualisierte 5G-Modem bietet mehr Geschwindigkeit und soll im besten Fall stromsparender sein als sein Vorgänger. Apple kann dies allerdings nur auf Software-Ebene beeinflussen, mit eigener 5G-Technik hätte der Konzern deutlich mehr Möglichkeiten der Feinabstimmung, könnte jedes Jahr neben neuen SoCs auch eigene Modems ins iPhone stecken, die dazu passen. Im iPhone 15 könnte der Snapdragon X70 folgen. Bei diesem verspricht Qualcomm weniger Latenz, bessere 5G-Abdeckung und nochmals weniger Energiebedarf, auch dank proprietärer KI-Technik.

Qualcomm lässt interessanterweise selbst bei Apples zentralem SoC-Produzenten TSMC fertigen – wie viele andere Chipanbieter auch. Bei der Foundry aus Taiwan freut man sich laut DigiTimes auf dicke neue Aufträge für das zweite Halbjahr 2023 im 7- beziehungsweise 6-nm-Prozess. Grund dafür sei vor allem die Verwendung der Qualcomm-Funktechnik im iPhone.

Noch vor einigen Monaten gab es Gerüchte, dass es Apple gelingen könnte, eigene 5G-Funktechnik bereits 2023 einzusetzen. Angeblich rechnete Qualcomm damit, dass sich die Bestellungen im kommenden Jahr um 80 Prozent reduzieren. Davon scheint nun keine Rede mehr zu sein.

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(bsc)