iPhones mit iOS 17: Apple bereitet sich auf App-Sideloading vor

Bald lassen sich auf iPhones wohl Apps aus anderen Quellen als nur dem App Store installieren. Schon iOS 17 soll den künftigen EU-Regeln folgen.

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Apple-Logo im Regen

(Bild: Erstellt mit Midjourney von Mac & i-Redaktion)

Lesezeit: 2 Min.

Apple bereitet mit iOS 17 offenbar eine der grundlegendsten Änderungen seiner bislang abgeschotteten Plattform vor: Die im Herbst 2023 erwartete neue Version des Betriebssystems öffnet sich für das Sideloading von Apps, wie ein treffsicherer Branchenbeobachter berichtet. Damit wäre es Endnutzern erstmals möglich, Apps aus anderen Quellen als dem App Store zu installieren – ähnlich wie man es von anderen Plattformen wie Android und Desktop-Betriebssystemen gewohnt ist.

Um den kommenden Vorgaben der EU-Kommission gerecht zu werden, arbeitet Apple an der Öffnung seines Betriebssystems, erläutert der für die Finanznachrichtenagentur Bloomberg tätige Redakteur Mark Gurman, der gewöhnlich guten Einblick in Apples interne Pläne hat. Klar ist, dass der Digital Markets Act (DMA) Sideloading und alternative App-Läden als gesetzliche Vorgabe für große Plattformbetreiber in Europa künftig festschreibt, letztlich ist hier hauptsächlich Apple unter Zugzwang.

Ähnlich wie in Hinblick auf die USB-C-Vorgabe als universelle Ladeschnittstelle will sich Apple auch den Vorgaben des DMA fügen, wie ein Manager des Konzerns zuletzt Anfang März in Brüssel betonte. Apple hat lange massiv Lobbyarbeit gegen Sideloading betrieben und auch öffentlich massiv vor ungewollten Konsequenzen gewarnt – eine solche Öffnung sei der "beste Freund der Cyberkriminellen", warnte etwa der Softwarechef des Konzerns. Das neue EU-Regelwerk lässt Plattformanbietern aber Raum, um Sicherheitsmaßnahmen vorzuschreiben, so könnte Apple etwa ähnlich wie in macOS eine Notarisierung aller iOS-Apps voraussetzen.

Der DMA sorgt voraussichtlich für weitere gravierende Änderungen auf iPhones und iPads: Browser wie Google Chrome und Firefox bereiten sich offensichtlich bereits darauf vor, ihre eigenen – bislang in iOS verbotenen – Engines auf die Plattform zu portieren. Künftig dürften außerdem andere Bezahldienste außer Apple Pay in der Lage sein, Zahlungen über die NFC-Schnittstelle des iPhones abzuwickeln. Am Horizont steht in Europa zudem eine Interoperabilitätsvorgabe für große Messaging-Dienste wie iMessage und WhatsApp, die den Austausch von Nachrichten zwischen verschiedenen Messengern ermöglichen soll.

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(lbe)